Neue Wege in Schwaz
Das goldene Dreieck von Outreach
Das Outreach-Festival in Schwaz, Tirol, bietet innerhalb eines Wochenendes ein spannendes und sich immer neu erschaffendes Programm. Weltklassemusiker sind eingeladen, während des Festivals neue Ensembles zu gründen und neue Wege zu beschreiten.
8. April 2017, 21:58
Outreach 2006: "Sound Liberation"
Der künstlerische Leiter des Outreach-Festivals, der Musiker Franz Hackl, zog im Jahr 1990 aufgrund eines Auslandsstipendiums nach New York, um sich an der dort pulsierenden Jazzszene zu beteiligen. Nach dreijährigem Aufenthalt beschloss der gebürtige Schwazer seine Erfahrungen und Mitjazzer nach Schwaz zu "transplantieren".
Hackl meint, sein Anspruch sei ein sehr idealistischer gewesen, nämlich der Wunsch, eine Plattform für junge heimische Musiker und Musikerinnen zu schaffen, im Austausch mit internationalen Künstlern. "Back to the roots" sozusagen. Den Anfang bildete 1993 die Outreach-Academy als Basis für die "Provinz".
Goldenes Dreieck
Die Academy war und ist noch immer als Sommerworkshop gedacht, bei dem weltweit gefragte Instrumentalsolisten über mehrere Wochen Musiker und Musikerinnen aller Altersklassen unterrichten.
Anfänger sowie bereits Ausgebildete erarbeiten mit den Lehrenden Bühnenpräsenz, Arrangements, Komposition, Aufnahmetechnik und vieles mehr.
Neue Medien und Technologien
Aus der Academy gingen viele Musiker hervor, die dann später im Rahmen des Outreach-Festivals auftraten. Das Festival, die zweite Ecke des Dreiecks, wird umgangssprachlich auch als "Festwochen der jungen Musik" bezeichnet.
Die Bezeichnung ist naheliegend, da sehr viel Wert auf das Einbeziehen neuer Medien und Technologien gelegt wird, wie zum Beispiel Podcasting, das Herstellen eines Videoclips oder, heuer erstmals, elektronische Musik in Kombination mit Visuals, also projizierten Bildern, zu produzieren.
Kein Randgruppenprogramm
Für Franz Hackl und sein Team ist es wichtig, kein Randgruppenprogramm zu gestalten, sondern auf hohem Niveau zu agieren und Menschen die Türen zu "junger" Musik zu öffnen. "Nicht den Inhalt zu verändern, sondern die Verpackung", lautet eine These Hackls.
Als Bindeglied zwischen Festival und Academy fungiert Outreach Public. Bei freiem Eintritt musizieren Lehrer und Schüler gleich nach dem Unterricht auf der Bühne.
Von Bauchklang bis zum Outreach Orchestra
Am Donnerstag, den 2. August 2007, startet als Eröffnungskonzert die europäische Erstaufführung einer multimedialen Kammeroper: "Money One" von Gene Pritsker, die als "Money Two" das Abschlussereignis des dritten Festivaltages sein wird.
Die Outreach Electronic Music Night mit Bauchklang als Headliner und der Band Killer Fernandez mit dem in England lebenden Tiroler Bassisten Philipp Moll komplettieren den Abend.
Orchestre National de Jazz
An den restlichen Festivaltagen gibt es Harvie S Latin Jazz, der mit seiner neuesten CD für den Grammy nominiert ist, die International Street Cannibals (Boxing & Chamber Music), das Orchestre National de Jazz aus Frankreich mit einem "Tribute to Led Zeppelin", die im Vorjahr umjubelte New Yorker Sound Liberation und natürlich nicht zu vergessen das hauseigene Outreach-Orchestra mit Namen wie Dave Taylor oder Adam Holzmann zu erleben. Und darüber hinaus noch Leute wie Mike Keneally, Bryan Beller, Marco Minnemann oder Daniel Schnyder.
Außerhalb des Festivalzeltes
Zusätzlich plant Franz Hackl ein Jahresprogramm von 18 Konzerten in drei verschiedenen Clubs in Schwaz. Im "Eremitage" mit Unplugged-Konzerten, im "Cafe Lindner Weinbar" mit Jamsessions und themenbezogenen Konzerten von Wein und Musik und in der "Cafe Bar Ulllis" mit Outreach-DJs und Livemusik.
Einen gebührenden Abschluss der Schwazer Jazzwochen bildet das "Outreach-Minifestival" Ende Oktober, Anfang November.
Hör-Tipp
Die Österreich 1 Jazznacht, Samstag, 4. August 2007, 22:05 Uhr
Mehr dazu in oe1.ORF.at
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