Teil 10 - Farbradierung
Hans Staudacher
Hans Staudacher ist Begründer und Hauptvertreter des österreichischen Informel, seine abstrakten Gemälde sind in einer expressiven, gestischen Malweise ausgeführt. Für die Ö1 Grafik-Mappe hat Staudacher eine Farbradierung zur Verfügung gestellt.
8. April 2017, 21:58
Hans Staudacher, geboren 1923 in St. Urban am Ossiachersee in Kärnten, ist Autodidakt und hatte 1948 seine erste internationale Ausstellung. Seit 1950 lebt und arbeitet er in Wien, zwischen 1954 und 1962 hielt er sich mehrmals länger in Paris auf. Staudacher ist Begründer und Hauptvertreter des österreichischen Informel. Seine abstrakten Gemälde sind in einer expressiven, gestischen Malweise ausgeführt, kalligrafische Schriftzeichen, Symbole, Notizen, aber auch Kartons und Papiere bindet er collagenartig ein.
Bereits in seinem Manifest von 1960 hält der Künstler fest, was zu seinem künstlerischen Vermächtnis werden sollte:
(...) abstrakte kunst ist handschrift, farbe, tanz, spiel, zeichen, einfall, rede, wort, überfluß, bewegung, geschwindigkeit. sie ist (...) nicht zu verstehen. sie ist übermut – und das deshalb, weil sie macht hat. sie gibt zuviel, so zuviel, dass sie sich selbst tötet. (...) malerei und poesie erzählt nicht mehr, sie handelt.
Kunstkritiker sehen in Hans Staudacher einen Künstler, der jener Generation angehört, die als Folge der kulturellen Austrocknung in der NS-Zeit nach Kriegsende den Kunststandpunkt völlig neu und radikal zu definieren suchte. "Kunst ist nicht Geschäft, sondern Freiheit der Seele, Freiheit des Raumes, Freiheit des Geistes - und es ist sehr wichtig, dass wir uns das erhalten", meint Hans Staudacher.
Tipp
Farbradierung von Hans Staudacher, Plattengröße 55 x 40 cm, Papier Arches Bütten, 300g, 80 x 60 cm, von Kurt Zein mit sechs Platten gedruckt. Die Grafik können Ö1 Club-Mitglieder um EUR 550,- per E-Mail im ORF-Shop bestellen.