Fortsetzung des Erfolgsprogramms

maschek wieder "beim Gusenbauer"

Im Frühjahr 2007 unternahmen Peter Hörmanseder, Ulrich Salamun und Robert Stachel, bekannt als maschek, ihren ersten Ausflug in die Räumlichkeiten von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer. Jetzt sind sie mit der Fortsetzung zu sehen:

Russki go home!

Wieder einmal lässt das Trio maschek die Puppen tanzen. Für die Rabenhof-Show "Beim Gusenbauer – Willkommen in der Sandkastenrepublik" werden die drei Herren von maschek am 16. November 2007 mit dem Programmpreis zum Österreichischen Kabarettpreis ausgezeichnet. Vor kurzem haben sie eine neue Produktion vorgestellt: "Beim Gusenbauer - Jetzt erst recht".

Wenn ich daran denke, dass genau hier der Kreisky schon einmal gesessen ist... Dann wird er sich gedacht haben: Wer wird einmal in meine Fußstapfen treten können? Vielleicht dieser eine talentierte Mensch? Der gefällt dem Sonnenkönig gut. Weil der ist ganz so wie der Kreisky auch einmal war. Ein junger Revolutionär mit sozialem Gewissen. Oder, wenn dieser Cap nicht möchte, dann könnte man vielleicht auf diesen einen aus Ybbs zurückgreifen. Weil der ist zumindest ehrgeizig...

Frauenquote auf der Kasperl-Bühne

Im Wiener Rabenhof-Theater ist derzeit wieder die heimische Politprominenz auf der Bühne zu sehen. Allerdings im Miniaturformat. Bundeskanzler Gusenbauer, sein Vizekanzler Molterer und diverse bedeutende Gäste treten dort als Kasperlpuppen auf. Die Wiener Künstlergruppe maschek - Peter Hörmannseder, Ulrich Salamun und Robert Stachel - haben sich über den Sommer in Klausur begeben, und unter der Regie von Thomas Gratzer den bereits vierten Teil ihres Polit-Kasperltheaters entwickelt.

Nach "Bei Schüssels - Teil eins und zwei" kommt jetzt auch der sozialdemokratische Bundeskanzler Alfred Gusenbauer zum zweiten Mal zu Kasperlpuppen-Ehren. Der Titel der neuen Rabenhof-Show: "Beim Gusenbauer - Jetzt erst recht." Zu Besuch im Bundeskanzlerbüro sind neben altbekannten Puppen auch neue Gäste. Auffallend ist die - zwar noch immer bescheidene, aber immerhin etwas erhöhte - Frauenquote auf der Kasperl-Bühne. Im neuen Stück sind Gesundheitsministerin Andrea Kdolksky und die grüne Vizeparteichefin Eva Glawischnigg mit von der Partie, versichern Ulrich Salamun und Robert Stachel:

"Ein Grund der niedrigen Frauenquote ist auch, dass wir als Männer uns mit Frauenstimmen sehr schwer tun. Das geht, wenn man einmal auftritt, wenn man aber eine Woche auftritt, dann klingt das so wie wir jetzt nach einer Woche Proben klingen. Vor allem die Travestie hat irgendwo auch Grenzen. Man hat nicht die Modulationsregister. Es gibt da keinerlei Vorbehalte, aber da müssten wir noch eine Frau ins Team aufnehmen."

Phantasiertes politisches Parkett

Bewegt werden die mittlerweile 13 Puppen - wie gewohnt – vom Team des "Original Wiener Praterkasperl". Die drei Herren von maschek stehen während der Vorstellung neben der kleinen Kasperlbühne und leihen den Figuren ihre Stimmen. Der österreichische Bundeskanzler muss sich im neuen Stück nicht mehr - wie im ersten Teil - mit den Folgen gebrochener Wahlversprechen und schlechter Verhandlungsergebnisse herumschlagen.

Alfred Gusenbauer steigt vielmehr voll Selbstvertrauen auf das internationale Polit-Parkett, beschwört allerdings gleich einen Konflikt mit Russlands Präsident Putin herauf. Er verlangt billigeres Gas. Die Antwort des russischen Präsidenten fällt drastisch aus: Er zwingt den österreichischen Bundeskanzler, einen neuen Staatsvertrag zu unterzeichnen. Darin wird Österreich als Teil Russlands festgeschrieben. Die Alternative wäre die Einstellung der Gaslieferungen. Der Puppenkanzler ist verzweifelt. Da taucht plötzlich - im Terminator-Outfit - der Gouverneur von Kalifornien im Bundeskanzlerbüro auf, Arnold Schwarzenegger. Er will Abhilfe schaffen.

maschek ohne Gert Voss

"Es ist eine Farce, es ist Kasperltheater! Es ist nicht umsonst nicht Gert Voss, der da spricht, sondern es sind Kasperlfiguren. Und es war im letzten Stück fast zu wenig mit den Mitteln des Kasperl. Jetzt ist es wesentlich mehr und meiner Meinung nach ist das auch gut so. Die Puppen sind einfach da, sich die Schädeln einzuschlagen, wenn ihnen die Argumente ausgehen", so Autor Peter Hörmannseder.

"Beim Gusenbauer 2" ist Kasperltheater pur: turbulent, skurril, überzeichnet und an manchen Stellen auch brutal. Die Handlung wird im Verlauf des Abends zunehmend surreal. So mutiert etwa Ex-Kanzler Schüssel vom Schweigekanzler zur Plaudertasche. Sein Wortfluss soll - nach einer Erfindung von Arnold Schwarzenegger - ein neuartiges Kraftwerk speisen. Die Plauderoffensive erzeugt so viel Energie, dass der Ex-Kanzler das ganze Land mit Strom versorgen kann und Österreich nicht mehr auf russisches Erdgas angewiesen ist. Um die politische Unabhängigkeit von Russland wieder zu erlangen, muss Wladimir Putin laut Vertrag den Satz "Österreich ist frei" vor laufender Kamera aussprechen. Und so rückt Alfred Gusenbauer mit versteckter Helmkamera aus, um dem russischen Präsidenten die magischen Worte zu entlocken.

Hör-Tipp
Contra, Sonntag, 7. Oktober 2007, 22:05 Uhr

Veranstaltungs-Tipp
Verleihung des Österreichischen Kabarettpreises, 16. November 2007, RadioKulturhaus Wien,
Ö1 Club-Mitglieder erhalten ermäßigten Eintritt (10 Prozent).

Links
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