Johanna Rachinger, Generaldirektorin der ÖNB

27. April 2017, 15:40

Ich bin schon mein ganzes Erwachsenenleben lang Ö1 Hörerin. Früher habe ich auch andere Sender gehört, aber in den letzten Jahren - auch weil ich insgesamt weniger Freizeit habe - höre ich fast ausschließlich Ö1.

Ich höre jeden Tag das Morgenjournal und - ganz wichtig für mich - die Kulturjournale. Meist zu Hause - am Abend, am Wochenende - oder bei längeren Autofahrten. "Radiokolleg" etwa oder die "Dimensionen" stehen regelmäßig auf dem Programm, auch Features wie die "Hörbilder", daneben Musik von Jazz bis Klassik. Wenn ich weiß, dass ein Bericht über die Österreichische Nationalbibliothek kommt, schalte ich aber auch im Büro das Radio ein.

Ob ich eine kritische Hörerin bin? Auf jeden Fall! Ich suche mir die Sendungen, die ich höre, sehr bewusst aus. Auch bin ich eine konzentrierte Zuhörerin - Ö1 läuft nicht nebenbei als Untermalung, sondern ich nehme mir wirklich die Zeit zum Zuhören. Ausnahmen bilden - wie gesagt - Autofahrten und Kochen: Dabei kann ich mich auch ganz dem Radiohören hingeben.

An Ö1 schätze ich besonders die Sorgfalt, mit der die Sendungen gestaltet werden, die Ausführlichkeit, die den Themen gewidmet ist, und vor allem auch die unabhängige Position, die Ö1 dabei einnimmt. Heute muss alles schnell gehen und "in aller Kürze" vermittelt werden - Ö1 steuert dagegen an und ist damit eine große Bereicherung der Medienszene.

Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Pluspunkt ist für mich das "Fehlen" jeglicher Werbung. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass es auf Ö1 keine Werbeeinschaltungen gibt - ich lasse mir nicht sagen, was ich kaufen oder wie ich sein soll, um "in" zu sein.