Durch Umwege und Zweifel zur richtigen Entscheidung
Sophia Freynhofer, Schauspielerin
Zum Schauspiel kam sie über Umwege und Zweifel: Sophia Freynhofer, Jahrgang 1984, die seit 2005 am Reinhardt Seminar Wien bei Maria Happel Schauspiel studiert. Im Jänner 2008 wird sie als Olga in Tschechows "Drei Schwestern" am Seminar zu sehen sein.
27. April 2017, 15:40
"Ich habe sehr lange im Schultheater gespielt, was mir große Freude gemacht hat. Aber es stellte sich für mich damals nie die Frage, Schauspielerin zu werden. Bei der letzten Schultheater-Aufführung von 'Pygmalion', wo ich die Eliza spielte, meinte eine ehemalige Schauspielerin, der der Abend gefallen hatte, ich sollte unbedingt zum Theater. Damals hatte ich aber nicht das nötige Selbstvertrauen.
Da ich auch Musik sehr mag, dachte ich: wahrscheinlich ist Musical das Richtige für mich. Und begann mit der Ausbildung an den Performing Arts Studios Vienna. Nach zwei Semestern merkte ich aber, dass dies nicht mein Weg ist.
Schließlich bereitete ich mich für die Aufnahmeprüfung am Wiener Konservatorium für Schauspiel vor. Aber nach einem Jahr war auch das vorbei - man sagte mir, ich hätte keine künstlerische Entwicklung durchgemacht. Was ich heute auch so sehe. Und daraus resultierte meine bewusste Entscheidung, Schauspiel zu studieren. Ich hatte mich damals auch in Graz beworben, wo man mich genommen hätte, und musste mich entscheiden - schließlich wurde es das Reinhardt Seminar", erzählt Sophia Freynhofer, die aus Amstetten kommt, Jahrgang 1984.
Seit dem Wintersemester 2005 studiert sie am Max Reinhardt Seminar Schauspiel bei Maria Happel.
"Ich habe noch einige Zeit gezweifelt, ob ich das Richtige mache. Heute weiß ich aber, dass ich beim Schauspielen das finde, was mich am Leben fasziniert - und dass es die richtige Entscheidung war", so die junge Nachwuchs-Schauspielerin, die ihre Ausbildung im Juni 2009 abschließen wird.
In andere Charaktere schlüpfen
"Ich möchte in den Körper eines anderen Menschen hineinschlüpfen und die Welt so wie dieses Individuum wahrnehmen können. Ich habe entdeckt, dass dies mein Anspruch ist, wenn ich eine Rolle gestalte", erläutert Freynhofer ihren Zugang.
Diplom-Abend "Tu mich nicht wecken"
Am Montag, 16. März 2009, hat Sophia Freynhofer in der alten Studiobühne des Max Reinhardt Seminars mit der Mitstudentin Anka Graczyk ihren Diplom-Abend "Tu mich nicht wecken".
In ihrem Programm, das Lieder und Texte umfasst, versuchen die beiden Nachwuchs-Schauspielerinnen herauszufinden, was man dagegen tun kann, wenn man nicht sein will, wo man ist.
In Tschechows "Drei Schwestern"
Im Jänner 2008 war Freynhofer in der Seminar-Produktion von Tschechows "Drei Schwestern" (Regie: Jerôme Junod) zu sehen sein.
In diesem Stück war sie dann nochmals im Juni des Vorjahres im Wiener "Salon 5" zu sehen.
Von Schiller bis Roth
Bisher hat die junge Schauspielerin Wildes "Salome", die Jeanne in Anouilhs "Jeanne oder Die Lerche", die Frau in Roths "Das ganze ein Stück", die Polly in Brechts "Dreigroschenoper" sowie die Elisabeth in Schillers "Maria Stuart" erarbeitet.
Bühnen-Praxis
Inzwischen konnte Freynhofer auch praktische Bühnen-Erfahrungen sammeln:
So spielte sie die Ronette in Ashman/Menkens "Little Shop of Horrors" (Gastregie: Susanne Lietzow, musikalische Leitung: Klaus Erharter, 2007), einer Koproduktion des Seminars mit dem Theater der Jugend und war in dem Stück "Romeo & Julia: Ballroom Aspects" nach Shakespeare als Tybalt zu sehen (Regie: Steffen Jäger, 2007), das in Zusammenarbeit mit der Mozarteum Universität Salzburg entstand, und im Jänner 2008 am Mozarteum wiederaufgenommen wurde.
"Sehr wichtig und interessant war für mich die Produktion von 'Little Shop of Horrors', denn diese wurde im Rahmen des Theaters der Jugend mit zwei Besetzungen insgesamt 30 Mal gespielt. Sonst haben wir meist nur drei Vorstellungen. Man hatte hier also die Möglichkeit, den Theateralltag kennen zu lernen."
"Sehr wichtig und interessant war für mich die Produktion von 'Little Shop of Horrors', denn diese wurde im Rahmen des Theaters der Jugend mit zwei Besetzungen insgesamt 30 Mal gespielt. Sonst haben wir meist nur drei Vorstellungen. Man hatte hier also die Möglichkeit, den Theateralltag kennen zu lernen."
Mit Gleichgesinnten arbeiten
Derzeit ist die Nachwuchs-Schauspielerin, die auch über eine profunde Tanzausbildung verfügt, mit dem Szenen-Studium von Sophokles "Antigone" und Shakespeares "Sommernachtstraum" in der Regie von Steffen Jäger beschäftigt.
Wie ihr beruflicher Zukunftswunsch lautet? "Eine Gruppe von Menschen aus den verschiedensten Bereichen zu finden, die auch Suchende sind. Die sich zusammenschließen, über die Grenzen des Theaters, der Musik, der bildenden Kunst gehen - und gemeinsam etwas auf die Beine stellen", so Sophia Freynhofer.