Österreich-Premiere des neuen Programms
Martina Schwarzmanns "scheenes Lebn"
Mit Geschichten aus dem ländlichen Alltag und satirischen Liedern, für deren Begleitung sie selbst auf der Gitarre sorgt, zeichnet Martina Schwarzmann auf humorvolle Weise einen bayerischen Mikrokosmos zwischen Heugabel und Rockmusik.
8. April 2017, 21:58
Reden wir übers Heiraten.
MotzArt heißt das Festival, das Martina Schwarzmann als Rahmen für die Österreich-Premiere ihres neuen Solos "So schee kons Lebn sei" ausgewählt hat. Und in diesem Fall ist der Titel der Veranstaltung auf dem Gelände der ARGE Kultur in Salzburg auch programmatisch für die Inhalte von Martina Schwarzmanns Programme. Die skurrilen Nebengeräusche des so genannten "ganz normalen Lebens" hat sie von Anfang ihrer Karriere als Kabarettistin an erfolgreich auf die Bühne gebracht.
"Schräge Töne - Klare Worte” fand sie bereits für ihr erstes Solo, das sie über 350 Mal zeigte. Auch in ihrem 2007 prämierten Programm "Deafs a bissal mehra sei?" stand das ländlich-bayerische Leben im Mittelpunkt ihrer satirischen Betrachtungen.
Senkrechtstarterin der Kabarettszene
In Martina Schwarzmanns Besitz sind schon die "Goldene Weißwurst" vom Münchner Studentenwerk, der Bielefelder Kabarettpreis, der bayerische Kabarettpreis in der Sparte Musik und der Förderpreis zum Deutschen Kleinkunstpreis.
In den vergangenen Jahren hat sich Martina Schwarzmann zur Senkrechtstarterin in der deutschen Kabarettszene entwickelt. Bei ihren "Scharfen Liedern und losen Sagern" begleitet sie sich selbst auf der Gitarre und lässt auf humorvolle Weise einen bayerischen Mikrokosmos zwischen Heugabel und Rockmusik entstehen, zwischen bäuerlicher Arbeitskultur und städtischen Perspektiven.
Zum Leben auf ironische Distanz
Martina Schwarzmann betrachtet - ohne dabei zynisch zu werden - die unendlichen Verrenkungen, die der Mensch zur angeblichen Verbesserung der Lebensumstände zu unternehmen bereit ist. In ihren Erzählungen über den oft von übler Nachrede und geistiger Enge geprägten Alltag, distanziert die Kabarettistin stets ironisch die selbsternannten Experten in Sachen Leben und Zusammenleben.
Martina Schwarzmann verzichtet bei ihren Auftritten auf den Umweg einer Kunstfigur; wenn sie auf der Bühne steht, so präsentiert sie sich stets selbst und ungeschützt dem Publikum. Ihre Form der Gesellschaftskritik kommt auf Umwegen, leise, ohne Weltverbesserungsrezepte oder Allüren. Von einigen Akkorden auf der Gitarre unterstützt beschreibt sie ein Milieu, dem sie als Künstlerin längst entwachsen ist.
Keine Modeerscheinung
In einem Interview für den Münchner "Merkur" sagt Martina Schwarzmann über sich, sie sei keine Modeerscheinung. Bodenständig und nicht unbedingt für kurzatmige Fernsehformate geeignet, legt sie ihre Vermutung über das Leben an, das manchmal auch "schee sei kon". Mehrheitlich ist es aber anstrengend, manchmal brutal und berührend. Und auf diesen emotionalen Parcours durch die Unwegsamkeiten der bayerischen Provinz schickt Martina Schwarzmann ihr Publikum noch intensiver in ihrem dritten Solo.
Eine Veranstaltung live vom MotzArt-Festival der ARGE Kultur Salzburg mit Unterstützung von Wien Energie
Hör-Tipp
Kabarett direkt, Freitag, 1. Februar 2008, 20:00 Uhr
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