Ruzowitzky erinnert in Dankesrede an NS-Vertriebene
Auslands-Oscar für "Die Fälscher"
Stefan Ruzowitzkys Drama um eine Geldfälscher-Werkstatt im NS-Konzentrationslager ist in Los Angeles als bester nicht englischsprachiger Film ausgezeichnet worden. Der Western der Coen-Brüder, "No Country for Old Men", ist bester US-Film des Jahres.
8. April 2017, 21:58
Auszug aus der Live-Übertragung der Oscar-Nacht
22 Jahre nach der bisher letzten Nominierung eines österreichischen Films für den Oscar für den besten nicht englischsprachigen Film hat es Regisseur Stefan Ruzowitzky geschafft. Mit "Die Fälscher" setzte er sich gegen Konkurrenz aus Polen, Kasachstan, Israel und Russland durch.
"Ich hatte die tollste Besetzung, die beste Crew und die beste aller Familien zu Hause, daher war es einfach für mich", sagte der Regisseur in seiner kurzen Dankesrede.
Ruzowitzky spannt historischen Bogen
Stefan Ruzowitzky erinnerte darin auch an Persönlichkeiten wie Billy Wilder, Fred Zinnemann und Otto Preminger, die von den Nazis aus Österreich vertrieben wurden. Daher mache es Sinn, dass mit "Die Fälscher" nun ein in einem Konzentrationslager spielender Film den ersten Auslands-Oscar für Österreich geholt habe.
Karriereschub erwartet
Im Ö1 Interview spricht Stefan Ruzowitzky über die historische Bedeutung dieser Auszeichnung. Und auch über die persönliche: Ruzowitzky erwartet einen Karriereschub.
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Deutsch-österreichische Koproduktion
Die auf den Erinnerungen des Holocaust-Überlebenden Adolf Burger basierende deutsch-österreichische Koproduktion, die das Drama einer Geldfälscher-Werkstatt erzählt, die die Nazis im Konzentrationslager Sachsenhausen mit Hilfe der Häftlinge eingerichtet hatten, überzeugt mit einem spannenden Thema und einem formidablen Cast rund um Karl Markovics, Devid Striesow und August Diehl.
"Die Fälscher" war vor einem Jahr im Wettbewerb der Berlinale gelaufen und wurde anschließend in mehr als 60 Länder verkauft.
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Ruzowitzky gab Oscar-Nacht politischen Akzent
Die Oscar-Nacht ist geradezu auffallend unpolitisch verlaufen. Stefan Ruzowitzky gab der heurigen Verleihung einen der wenigen politischen Akzente.
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Auszeichnung für den österreichischen Film
Ausgelassenheit herrschte in der Nacht auf Montag im Wiener Gartenbaukino, wo rund 500 Nachtschwärmer die 80. Oscar-Verleihung auf der großen Leinwand verfolgt und den Auslands-Oscar für Österreich gefeiert haben. Ö1 hatte für diese Filmnacht Karten vergeben.
Viennale-Leiter Hans Hurch sagte, dass der österreichische Film mit dieser Auszeichnung für Stefan Ruzowitzkys "Die Fälscher" nun gleichgezogen habe mit anderen Formen der Kunst und Kultur. Und angesichts der häufig beklagten Unterdotierung der österreichischen Filmbranche fügte er hinzu: "Wer dieses Zeichen nicht versteht, wird nichts verstanden haben."
Die Bedeutung des Preises für das österreichische Filmschaffen betonte auch der Direktor des Österreichischen Filmmuseums, Alexander Horvath im Gespräch mit Eugen Freund bei der TV-Übertragung der Oscar-Verleihung im ORF Fernsehen. Die Bekanntgabe des Oscars und das Horvath-Statement in voller Länge können Sie im Audio am Kopf des Artikels hören.
Die Coens räumen ab
Der Westernthriller "No Country for Old Men" ist der beste Film des Jahres. Das Werk der amerikanischen Regiebrüder Joel und Ethan Coen wurde in der Nacht zum Montag in Hollywood von der amerikanischen Filmkunst-Akademie mit insgesamt vier Oscars ausgezeichnet.
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Tabu-Thema konsumierbar verfilmt
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Nur in Deutschland hat der Film nicht funktioniert
"Die Fälscher" für Oscar nominiert
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No Country for Old Men
Abbitte
There Will Be Blood
Sweeney Todd
Tödliche Versprechen
Elizabeth
An ihrer Seite
Die Ermordung des Jesse James ...
Der Krieg des Charlie Wilson
Into the Wild
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