Käthe Recheis, Kinder- und Jugendbuchautorin
Beschützerin des Wolfes
"Molse Wawa" heißt der indianische Name, der Käthe Recheis vom Stamm der Abanaki verliehen wurde. "Molse Wawa" bedeutet "Beschützerin des Wolfes", und tatsächlich spielt der Wolf eine wichtige Rolle im Werk der Schriftstellerin Käthe Recheis.
8. April 2017, 21:58
Kätche Recheis wollte schon als Kind Schriftstellerin werden.
Die oberösterreichische Schriftstellerin Käthe Recheis feierte am 11. März 2008 ihren 80. Geburtstag. Vom Bilderbuch über die Kinderlyrik bis hin zum Jugendroman reicht das Werk der bekannten Kinder- und Jugendbuchautorin, die sich in ihren Büchern immer wieder mit der Aufarbeitung zeitgeschichtlicher Probleme und der Situation bedrohter Indianervölker widmete.
Käthe Recheis wurde am 11. März 1928 in Engelhartszell in Oberösterreich als Tochter eines Arztes geboren. Nach der Matura in Linz war sie zunächst als Redaktionssekretärin in einem Verlag beschäftigt, ehe sie von 1956 bis 1961 das österreichische Büro des "International Catholic Migration Committees" in Genf leitete.
Seit 1961 arbeitet sie als freie Schriftstellerin und Übersetzerin und lebt abwechselnd in Wien und Hörsching.
Von Indianern und Wölfen
Recheis' 60 Bücher wurden in über 20 Sprachen übersetzt, viele davon widmen sich dem Schicksal der Indianer, wie der Jugendbuchroman "Der weite Weg des Nataiyu", der nun bei Herder in einem Jubiläumsband neu aufgelegt wird. "Von kleinen Indianern und großen Freunden" vereint die zwei Bilderbuchgeschichten "Kleiner Bruder Watomi" und "Bleib bei mir, kleiner Wolf".
Ihr märchenhaft-mythisches Erzählen, das sie immer mit politischen Inhalten verbindet, prägt auch "Geh heim und vergiss alles" und den Fantasy-Roman "Der weiße Wolf".
Engagement für indogene Völker
Nicht nur in ihren Büchern, auch in ihrem Leben stand Recheis' politisches Engagement für indigene Völker im Vordergrund. Zusammen mit ihrem Bruder gründete sie den "Verein zur Unterstützung von Indianerschulen" und war selbst oft in Nord- und Südamerika unterwegs.
1991 bekam die Autorin den Professorentitel verliehen. Für ihren autobiografischen Roman "Lena, unser Dorf und der Krieg", der die Auswirkungen des Nationalsozialismus auf die Menschen im Österreich der Jahre 1938 bis 1945 beschreibt, und für das Buch "Wolfsaga" erhielt sie 1988 und 1995 den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis, 1999 für ihr Gesamtwerk den Heinrich-Gleißner-Preis. Erst im vergangenen September wurde sie mit dem Adalbert-Stifter-Preis des Landes Oberösterreich geehrt.
Hör-Tipp
Menschenbilder, Sonntag, 16. März 2008, 14:05 Uhr
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Käthe Recheis