Bach, Mozart und Paganini im Zentrum

Marina Bkhiyan, Violine

Die Geige ist ihr Instrument: Marina Bkhiyan, Jahrgang 1981, die an der Musik-Uni Graz kürzlich den Master gemacht hat und nun Kammermusik studiert. Im Juli geht die Geigerin, die auch an der Londoner Menuhin School war, mit "Spirit of Europe" auf Tournee.

Marina Bkhiyan spielt Paganini und Schubert

"Meine Eltern wollten, dass mein Bruder und ich eine musikalische Ausbildung neben der Schule erhalten. So kam ich mit fünf in eine Musikschule in Komsomolsk. Und dort sagte man mir, ich müsse unbedingt Geige studieren, weil ich absolutes Gehör hätte. Nachdem ich mit der Violine begonnen hatte, wollte ich kein anderes Instrument lernen - es machte mir Riesenfreude.

Es war die beste Entscheidung für mich, denn die Geige ist einfach mein Instrument", erzählt Marina Bkhiyan, geboren in Komsomolsk-na-Amure in Russland, Jahrgang 1981, die seit 2001 an der Musik-Universität Graz Konzertfach Geige bei Boris Kuschnir studierte und ihren Magister im März 2008 mit Auszeichnung gemacht hat.

Nun absolviert sie in Graz das Kammermusik-Studium bei Stefan Görner, das sie in etwa zwei Jahren beenden wird.

Ihren ersten Geigen-Unterricht erhielt die Nachwuchskünstlerin in Armenien an der "Tschaikowski Zentralmusikschule" bei Karen Aroutiounian in Eriwan, wohin die Eltern übersiedelt waren.

Danach erhielt Bkhiyan ein Stipendium für die Yehudi Menuhin School in London; wo sie von 1995 bis 1998 studierte. Danach wechselte die junge Geigerin an das Conservatoire Royal nach Brüssel, wo sie vom renommierten Pädagogen Karen Aroutiounian bis 2001 unterrichtet wurde.

In dieser Zeit nahm sie mit Boris Kuschnir Kontakt auf, der sie zum Vorspielen einlud - und schließlich in seine Klasse an der Musik-Universität Graz aufnahm.

Solo-Karriere als Geigerin

"Ich habe mich für eine Solo-Karriere entschieden - ein Leben ohne Geige könnte ich mir gar nicht vorstellen. Später würde ich aber auch sehr gerne als Pädagogin tätig sein", stellt Marina Bkhiyan fest.

Bach, Mozart und Paganini im Zentrum

"Von den westlichen Komponisten faszinieren mich Bach und Mozart - sie sind Basis für jeden Musiker. Aber ebenso faszinieren mich armenische Komponisten wie Aram Chatschaturjan. Bei meinen Konzertprogrammen versuche ich immer, eine gute Programm-Mischung zu haben", so Marina Bkhiyan.

Musikalische Höhepunkte mit Yehudi Menuhin

Seit 1990 konnte die Nachwuchs-Geigerin zahlreiche Erfahrungen als Solistin sowohl bei Recitals wie auch bei Orchesterkonzerten und als Kammermusikerin sammeln.

"Zu meinen nachhaltigsten Eindrücken zählen die Konzerte in meiner Zeit an der Menuhin School in London, wo ich unter Leitung des großen Musikers in London und Paris spielen durfte. Und 1999 durfte ich bei einem der letzten Konzerte Yehudi Menuhins, zu dem er mich nach Düsseldorf eingeladen hatte, auftreten. Ich habe damals unter anderem die 'Carmen-Fantasie' von Sarasate gespielt", erinnert sich Bkhiyan begeistert.

Konzerte in Graz, Israel und USA

Das nächste Konzert, bei dem die junge Geigerin mitwirken wird, findet am 9. Mai 2008 im Rahmen der "Armenian General Benevolent Union" (AGBU) in Graz statt. Anfang Juli steht auf Bkhiyans Konzert-Kalender eine Tournee mit dem Orchester "Spirit of Europe", das seinen Sitz in Melk/Donau hat und aus Musikern verschiedener europäischer Nationen besteht.

Für Ende dieses Jahres plant sie Konzerte in Eriwan. Und 2009 steht dann eine USA-Tournee mit dem Meran Quartett auf dem Programm.

Als Solistin und Kammermusikerin reüssieren

Wie der größte berufliche Zukunftswunsch der jungen Geigerin, die etwa 30 Konzerte im Jahr spielt, lautet?

"Ich möchte als Solistin erfolgreich sein und mich auch weiterhin der Kammermusik, die mir sehr wichtig ist, widmen können", so Marina Bkhiyan.