Luxuriöse Ausgabe

Langs "I Hate Mozart" auf CD und DVD

"I Hate Mozart" von Bernhard Lang und Michael Sturminger wurde im Dezember 2006 im Theater an der Wien als Auftragswerk des Wiener Mozartjahres uraufgeführt. Der Mitschnitt wurde soeben als eine luxuriöse Ausgabe beim Label col legno veröffentlicht.

Zwei Ausschnitte aus "I Hate Mozart"

Diese Woche ist eine bemerkenswerte CD- und DVD-Produktion erschienen: die Live-Aufnahme der Opernproduktion der Komödie, Tragikomödie oder Farce "I Hate Mozart" von Michael Sturminger und Bernhard Lang vom Dezember 2006.

Als Auftrag des Wiener Mozartjahres haben Michael Sturminger und der Komponist Bernhard Lang ein mit den Klischees der Musiktheaterwelt operierendes und jonglierendes Wort/Musik-Drama entworfen, so amüsant wie ernst, manchmal schwebend vor Leichtigkeit, manchmal kalauernd vor Unsinn. Dieses Werk ist, beruhend auf einem ORF-Mitschnitt, auf SA-CD und DVD erschienen.

Die titelgebende Szene

Es gibt eine titelgebende Szene, in der "I Hate Mozart" auch ausgesprochen wird, "Ich hasse Mozart", und es ist der Tenor, den es zu diesem Ausspruch hinreißt. Quer durch dieses Musiktheater ziehen sich Albtraumszenen, Albträume, die der unbezwingbare Mozart und die ständige Wiederholung der Beschäftigung mit seiner Musik bei den Akteuren hervorrufen, und die Akteure dieser Oper, das sind ja eben all jene, die mit der Produktion von Musiktheater beschäftigt sind, die Rollen reichen von Operndirektor und Agent über die Sängerinnen und Sänger hin zum Dirigenten.

In der Endlosschleife des Mozartsingens

Hören Sie im ersten Teil unseres Audios einen Ausschnitt aus der Albtraum-Szene des Tenors, der sich in einer traumhaften Endlosschleife des Mozartsingens wiederfindet, zu Beginn dieser Szene ganz wörtlich von Bernhard Lang umgesetzt - gefangen in Mozarts Arie, vertont mit den für das ganze Stück charakteristischen Stilmitteln, von der Langschen Differenz und Wiederholung angefangen bis hin zur hörbaren Mitarbeit zweier Turntablisten, also Musiker, die auf und mit Schallplattenspielern mitmischen.

Im zweiten Teil des Audios hören Sie den anschließenden Verzweiflungsausbruch: "Warum soll ich immer Mozart singen, Ich hasse Mozart".

Komödiantische Aspekte des Wiederholungszwangs
Während Bernhard Langs Musiktheater mit dem Titel "Theater der Wiederholungen" durchaus den tragischen, den lebensverhärtenden und mörderischen Aspekten des Wiederholungszwangs Ausdruck verliehen hat, lässt er hier nun den komödiantischen Aspekten Raum, am schönsten natürlich in jenen Szenen, in denen sich im Lachen ein Weinen verbirgt, in denen sich Sehnsucht und Liebe mit einer gewissen Theatralität und zugleich Intimität äußern.

Raffiniert gemixter Surround-Sound
Der Mitschnitt von "I Hate Mozart" wurde als eine luxuriöse Ausgabe beim Label col legno veröffentlicht: Es ist eine SACD, sie lässt sich also bei Vorhandensein einer tauglichen Ausrüstung in raffiniert gemixtem Surround-Sound hören, und zweitens ist auch noch eine DVD dabei, und zwar sogar mit durchgehenden Untertiteln, wenn man will.

Mehr zu Bernhard Lang in oe1.ORF.at

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CD-Tipp
Bernhard Lang, "I Hate Mozart", Klangforum Wien, Vokalensemble NOVA, Johannes Kalitzke, SACD und DVD, col legno

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