Gedanken der Psychotherapeutin Julia Onken
Liebe, Partnerschaft, Beziehungskiller
Wie kann Liebe heutzutage gelingen? Julia Onken, Schweizer Psychotherapeutin und Bestseller-Autorin, setzt sich mit den Komplikationen zwischen den Geschlechtern und den Möglichkeiten einer neuen Beziehungskultur auseinander.
8. April 2017, 21:58
Die häufigsten Beziehungsfallen
Was sollten Männer von und über Frauen wissen und was Frauen von und über Männer? Wie realistisch sind die wechselseitigen Erwartungen aneinander? Was gilt es zu beachten, wenn man miteinander und nicht nebeneinander wachsen will? Worin zeigen sich klassische Beziehungskiller und was sind positive Rahmenbedingungen, die einer lebendigen Beziehung Dauerhaftigkeit verleihen? Was verändert sich durch Elternschaft? Was muss beachtet werden, damit Beruf und Familie in Beziehungen gut vereinbar sind? Kurz: Wie kann Liebe gelingen? Diese und andere Fragen beantwortet Julia Onken in ihren Seminaren und Büchern.
Die Schweizer Psychotherapeutin versteht es, ernste Probleme zwischen den Geschlechtern gleichermaßen mit Humor und analytischem Scharfsinn zu behandeln. Mit ihren Büchern ist sie immer wieder auf den Bestsellerlisten zu finden. Wenn sie im Frauenseminar Bodensee ihre Kurse abhält, dann wird dort viel gelacht und auch viel geweint. Es geht lebendig zu, weil es Julia Onken um neues Leben geht, um neues Leben von Frauen, die sich selbst entdecken, und um neues Leben zwischen Männern und Frauen, die einander entdecken.
Mangelndes Selbstbewusstsein
Julia Onken hat festgestellt, dass vor allem Frauen verbreitet das Gefühl haben, dass sie - so wie sie sind - nicht in Ordnung sind. "Die meisten Frauen leiden unter mangelndem Selbstbewusstsein, das ist die Frauenkrankheit Nummer eins", sagt Onken. Im September 2006 hat sie mit ihrer erwachsenen Tochter Maja ein viel diskutiertes Buch mit dem Titel "Hilfe, ich bin eine emanzipierte Mutter" herausgebracht. Darin analysieren beide in Briefform - emotionsgeladen und witzig - ein durchaus ernstes Thema: Frauen leiden heute unter dem weit verbreiteten Anspruch, in Partnerschaft, Kindererziehung, Beruf, sozialem Leben, im Haushalt, in der Sexualität, beim Sport und in der kulturellen Bildung "sehr gut" sein zu müssen.
Diesem Perfektionsanspruch zu unterliegen, erzeugt bei vielen Frauen eine tiefe Unzufriedenheit, die sich mit einem Gefühl von Wertlosigkeit paart. Aber: Männern geht es nicht besser. Auch sie stehen unter einem enormen Druck, ihren eigenen Weg zu finden zwischen einander oft widerstrebenden Ansprüchen und den realen Möglichkeiten in der Familie, Arbeit und Freizeit. Und der Druck auf beide Geschlechter ist diesbezüglich im Wachsen. Wer heute - sei es als Mann oder Frau - mit dem Beruf verheiratet ist, findet sich beziehungsmäßig bald als (Beziehungs-)Witwe oder -Witwer wieder.
Hör-Tipp
Gedanken, Sonntag, 28. Dezember 2008, 13:10 Uhr
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Frauenseminar Bodensee - Julia Onken