Manuel Hofstätter, Schlagzeug

27. April 2017, 15:40

Timpani Concerto (Thärichen), Marimba Concerto (Creston)

"Meine ersten Musikerfahrungen hatte ich im Elternhaus. Meine Mutter ist Klavierpädagogin und so bin ich von Kindheit an mit Musik aufgewachsen. Ich habe es immer genossen, unter dem Flügel zu liegen, wenn sie geübt hat.

Meine ersten Erinnerungen an Schlagzeug und Trommeln sind - für einen Oberösterreicher nicht ungewöhnlich - in Verbindung mit einer Musikkapelle in Kirchdorf. Ich war damals ganz fasziniert von dem kleinen Trommler, der mitspielte. Das hat mich nicht mehr losgelassen.

So ermöglichte es meine Mutter, dass ich zunächst einmal den Schlagzeug-Unterricht in der Musikschule besuchen konnte. Den ersten Unterricht bekam ich mit sechs bei Luigi Turner und habe zunächst drei Jahre lang die kleine Trommel gelernt. Ich lernte zwar auch Klavier, aber das Schlagzeug war schon immer mein Hauptinstrument. Als ich dann mit 16 nach Linz kam, stand es für mich endgültig fest, dass ich Schlagzeuger werde", erzählt Manuel Hofstätter, der aus Schlierbach in Oberösterreich stammt, Jahrgang 1986.

Seit 2002 studiert der Nachwuchs-Musiker Schlagzeug bei Leonhard Schmidinger und Bogdan Bácanu an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz.

Den Bachelor hat er im Februar 2009 gemacht, sein Masterstudium wird er voraussichtlich Anfang 2010 abschließen.

Schlagwerk - eine Vielzahl von Instrumenten

Die Gruppe des Schlagwerks, so die Fachbezeichnung, ist eine große: zum Grundstock zählen die Große Trommel, die Becken sowie das Triangel. Das Spektrum des Schlagwerks hat sich bis heute stetig erweitert.

Wichtige Instrumente wie unter anderen das Glockenspiel sowie Stabspiele wie Xylophon, Vibraphon und Marimbaphon, Tamtam und Gong gehören ebenso dazu. Erweitert wird dieser Bereich um eine wachsende Anzahl von Effektinstrumenten wie Ratsche, Hupe oder Donnerblech. Das klassische Schlagwerk-Studium umfasst etwa zehn Instrumente.

Von der Vielfalt fasziniert

"Mich fasziniert die Vielfalt dieser Instrumenten-Gruppe, aber auch die Klangfarbenvielfalt, die man mit den verschiedenen Schlaginstrumenten ausdrücken kann. Und es kommt immer Neues dazu.

An der Bruckner Privatuniversität wird außerdem großes Augenmerk auf das Marimbaphon gelegt, das Bogdan Bácanu, der ein anerkannter Solist ist, lehrt", erläutert der vielseitige Nachwuchs-Musiker, der ebenso Erfahrung mit Drum Set und Xylophon hat.

In Glass-Konzert mit Bruckner Orchester am 3. April

Am 3. April 2009 war Manuel Hofstätter zusammen mit Leonhard Schmidinger als Solist mit dem Bruckner Orchester unter Leitung von Dennis Russell Davies in der Symphonie für zwei Pauken und Orchester von Philipp Glass im Linzer Brucknerhaus zu hören.

Bei "Kissinger Winterzauber" im Jänner 2009

Am 5. Jänner 2009 trat Manuel Hofstätter beim "Kissinger Winterzauber" im Rahmen des Entdeckerkonzertes "Ein Kosmos voller Rhythmen" mit Martin Grubinger, dessen Ensemble er angehört, im bayerischen Bad Kissingen auf.

Jüngstes Mitglied des Bruckner Orchesters Linz

Sein Wunschtraum, eine fixe Stelle als Orchestermusiker zu erhalten, hat sich bereits erfüllt: seit Ende 2006 ist Manuel Hofstätter Mitglied des Bruckner Orchesters Linz – und zugleich der jüngste Musiker des renommierten Orchesters:

"Im Jahr 2005 habe ich erstmals im Bruckner Orchester gespielt. Im Februar 2006 folgte dann ein Zeitvertrag und im Dezember wurde ich nach einem Probespiel, bei dem ich sehr gut abschnitt, fix engagiert. Ich bin darüber sehr glücklich und übe meine musikalische Tätigkeit mit großer Freude aus", berichtet der erfolgreiche Schlagzeuger.

Erfahrungen konnte Hofstätter davor in Jugend- und in Berufsorchestern wie unter anderen dem Wiener Jeunesse Orchester sowie den NÖ Tonkünstlern sammeln.

Auch als Solist ...

Zuletzt stellte Hofstätter im März 2008 sein solistisches Können im Rahmen der Bruckner-Orchester-Reihe "Debüt in Linz" unter Beweis:

"Ich war sehr glücklich über diese Möglichkeit und habe damals das Paukenkonzert von Werner Thärichen gespielt", so der junge Schlagzeuger.

... und als Kammermusiker

Aber auch die Kammermusik hat für den jungen Schlagzeuger einen großen Stellenwert: so wirkt Manuel Hofstätter beim Ensemble "Pro Brass" sowie beim Wave-Duo, einer Marimba-Gruppe, mit. Und seit 2007 ist er Mitglied des Schlagwerkensembles von Jungstar Martin Grubinger:

"Martin Grubinger sucht seine Mitglieder auf Empfehlung aus. Ich hatte das Glück, 2007 gefragt zu werden, ob ich bei einem Konzert im Münchner Prinzregententheater mitwirken kann. Es hat sehr gut funktioniert und so folgten weitere Konzerte unter anderem bei den Festivals in Schleswig-Holstein sowie bei 'Glatt und verkehrt' in Krems.

Es ist eine sehr schöne Zusammenarbeit, weil es hier einen sehr intensiven Zugang zur Musik gibt. Am 15. Februar sind wir wieder im Prinzregententheater in München aufgetreten. Für den Herbst 2009 sind weitere Konzerte geplant."

Bei CD-Produktion von Emiko Uchiyama

Im Spätherbst 2008 hat der gefragte Schlagzeuger die Aufnahmen für die Solo-CD der Marimba-Spielerin Emiko Uchiyama abgeschlossen.

"Sie hat bei Keiko Abe in Japan studiert und ist jetzt bei Bogdan Bácanu in Linz, wo sie bald ihr Studium abschließen wird. Für Abes 'The Wave Impressions' hat Frau Uchiyama Vladimir Petrov und mich für den Percussion-Part ausgewählt. Die CD wird in den nächsten Monaten erscheinen", berichtet Hofstätter über dieses Projekt.

Orchester-, Kammermusiker und Pädagoge

Davor konzertierte der junge Musiker mit dem Bruckner Orchester in Köln und in Bratislava. Weiters wirkte er in der Produktion von Franz Hummels Schauspieloper "Fouché" mit, die im Rahmen von Linz 2009 am 9. Jänner ihre Uraufführung im Linzer "Posthof" hatte.

Wie lauten die Zukunftswünsche des erfolgreichen Schlagzeugers? "Da ich ja noch jung bin, gibt es noch viele Wünsche. Ich bin sehr glücklich im Bruckner Orchester, auf dem Gebiet der Kammermusik und im Solo-Bereich gibt es aber noch Vieles, was ich machen möchte. Und auch der pädagogische Aspekt ist mir wichtig. Denn er interessiert mich sehr und ich möchte künftig auch auf diesem Gebiet tätig sein", so Manuel Hofstätter.