Jeder Zehnte ist betroffen
Asthma bronchiale
Weltweit leiden etwa 300 Millionen Menschen an Asthma. Allein in Österreich leben mindestens 700.000 Menschen mit der Diagnose Asthma. Experten gehen von einer besonders hohen Dunkelziffer aus. Besonders alarmierend ist die Situation bei Kindern.
8. April 2017, 21:58
Asthma ist die häufigste chronische Krankheit bei Kindern. Europaweit leiden etwa zehn Prozent aller Kinder an Asthma, ähnliche Zahlen gelten für Österreich. In den 1980er Jahren lag hier die Krankheitshäufigkeit noch bei drei bis vier Prozent, heute sind in Österreich zehn Prozent der Kinder betroffen. Bei Kindern handelt es sich jedoch meist um allergisches Asthma, das sich im Zuge des Heranwachsens auch wieder abschwächen kann.
Vielfältige Ursachen
Asthma bronchiale ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege, bei der eine Überempfindlichkeit der Bronchien besteht. Die Ursachen für Asthma sind vielfältig, sie reichen von Vererbung über Belastung durch Schadstoffe, aber auch bakterielle oder virale Atemwegsinfekte (Grippe, Bronchitis) bis hin zu Allergien.
90 Prozent der Asthmapatienten haben eine klassische Allergikerkarriere hinter sich. Insgesamt geht man aber auch - wie im Falle von Allergien - in punkto Ursache von der Hygienehypothese aus, also dass ein infektfreies Leben die Entstehung der Krankheit begünstigen kann. Heute deuten immer mehr Hinweise darauf hin, dass genetische Variationen aus mehr als 100 verschiedenen Genen Ursachen für Asthma sind.
Das Leben angenehmer gestalten
Eine wichtige Maßnahme der Prävention ist die Vermeidung von Allergenen, denn ehe sich Asthma aufgrund einer Allergie entwickelt, sollte diese mit Hilfe der einzigen kausalen Therapie, mit der spezifischen Immuntherapie behandelt werden.
Ist das Allergen Tierhaar, wird man sich beispielsweise vom Haustier trennen müssen. Zur Therapie stehen heute unter anderem entzündungshemmende Substanzen ("controller") zur Verfügung.
Da Asthma bronchiale durch eine chronische Entzündung der Bronchialschleimhaut bedingt ist, sind antientzündlich wirkende Medikamente die Mittel der ersten Wahl: topisch wirksame Steroide (inhalativ); Leukotrienantagonisten und bei schwerer Verengung kurzfristig zusätzlich systemische Steroide. Andererseits stehen bronchienerweiternde Substanzen ("Reliever") zur Auswahl. Dazu gehören Beta-2-Agonisten oder inhalierbare Anticholinergika.
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Hör-Tipp
Radiodoktor, Montag, 23. März 2009, 14:20 Uhr