Respektvoller Umgang mit Mitarbeitern

dm-Gründer Götz Werner

Es gibt wenige Unternehmen, die sich derzeit über gute Geschäfte freuen. Eines davon ist die Drogeriemarkt-Kette dm. Dem Gründer Götz Werner ist es auch wichtig, soziale Anliegen nicht aus den Augen zu verlieren. Er ist für ein bedingungsloses Grundeinkommen.

"Hier bin ich Mensch, hier kauf ich ein." Das ist das Motto und die Werbebotschaft der Drogeriemarkt-Kette dm. Sie ist an ein Goethe-Zitat angelehnt, und sie soll das Motto wiedergeben, unter dem Unternehmensgründer Götz Werner das Unternehmen 35 Jahre lang geführt hat. Werner versteht sich als Unternehmer und Menschenfreund. Nur wer seine Kunden verstehen will und sich für sie interessiert, kann als Unternehmer erfolgreich sein, ist Götz Werner überzeugt.

Den anderen ernst nehmen

Nicht nur mit seinen Kunden will der Unternehmer Götz Werner respektvoll und "auf Augenhöhe" kommunizieren, auch mit seinen Mitarbeitern und Lieferanten. Man muss die Menschen so nehmen, wie sie gern wären und nicht so, wie sind sind, sagt Werner. Die Menschen regieren nicht nur auf Reize, sondern sie streben auch nach Höherem - deshalb gefällt dem dm-Gründer der Begriff "Kundenbindung" gar nicht. Er will lieber Angebote schaffen, damit sich die Kunden mit seinem Unternehmen ver-binden und er will sie zu bewusst einkaufenden Stammkunden machen. Auch mit seinen Mitarbeitern geht Werner respektvoll um, die Filialelleiterinnen haben mehr Verantwortung und Entscheidungsfreiheit als in anderen Unternehmen.

Grundeinkommen für alle

Geschäftlicher Erfolg allein war nie das Ziel von Götz Werner, er hat sich auch immer wieder mit sozialpolitischen Forderungen zu Wort gemeldet. So tritt er seit Jahren für ein Grundeinkommen ohne jede Bedingung ein. Sein Argument: Wir leben in einer Konsumgesellschaft, wo wir uns nicht mehr selbst versorgen können, sondern darauf angewiesen sind, dass uns andere versorgen. Für die Leistungen anderer Menschen müssen wir bezahlen - deshalb braucht jeder Mensch in der Konsumgesellschaft ein Einkommen, um überleben zu können.

Finanziert werden sollte das über höhere Konsumsteuern wie die Mehrwertsteuer, meint Götz Werner. Das sei auch deshalb notwendig, weil in Zeiten der Krise die Ertragssteuern sinken werden. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten hält er es für umso wichtiger, soziale Anliegen nicht aus den Augen zu verlieren. In der Krise überprüfen wir die Art, wie wir leben, sagt dm-Gründer Götz Werner. Auch wenn das bedingungslose Grundeinkommen heute noch wie eine Utopie anmutet: Aus einer Utopie kann schnell Realität werden, sagt Götz Werner. Deshalb, meint er, braucht es neue Ideen und mutige Konzepte, um die Krise zu bewältigen.

Hör-Tipp
Saldo, Freitag, 17. April 2009, 9:45 Uhr

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dm Drogeriemarkt