Filmmusik-Wettbewerb

Hollywood in Vienna

Sandra Tomek von der "Austrian in Hollywood Society & Best Of Film Music" organisiert ein Symposium zu Filmmusik sowie einen Filmmusik-Wettbewerb. Das Symposium findet im Oktober in Wien statt, der Wettbewerb ist bereits ausgeschrieben.

Das Symposium "Hollywood in Vienna" geht aus von einer Tatsache, die fast vergessen ist: dass viele der großen Filmkomponisten - Max Steiner, Erich Wolfgang Korngold, Franz Waxmann - aus Österreich, aus Wien stammten. Die Wiener Musikuniversität, der Filmfonds Wien und die Kulturmanagerin Sandra Tomek arbeiten nun zusammen: eine Filmmusik-Gala mit dem RSO Wien, ein Symposium und ein Wettbewerb sollen das Bewusstsein Wiens für seinen Beitrag zur Filmmusik schärfen und Strukturen schaffen, die Filmmusik für neuen österreichischen Film ermöglichen.

Das Filmmusiksymposium ist, organisiert von Sandra Tomek und Gerold Gruber, für den 9. und 10. Oktober 2009 geplant. Es wird an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien stattfinden. Den Vorsitz führt die Filmexpertin und Vizerektorin der Wiener Musikuniversität Claudia Walkensteiner-Preschl gemeinsam mit John Mauceri, dem Dirigenten der Gala und Rektor der University of North Carolina School of the Arts. Der Sieger-Beitrag des Wettbewerbs wird auf Großbildleinwand im Rahmen der Filmmusik-Gala des RSO Wien am 14. Oktober im Wiener Konzerthaus aufgeführt.

Lernen des Handwerks der Filmmusik

Filmmusik machen muss man lernen, genau so wie Opernmusik schreiben oder Kammermusik. Opernkomponisten können als Korrepetitoren oder Abendspielleiter Berufserfahrung sammeln. Filmmusikkomponisten und Komponistinnen müssen die Studioarbeit kennen lernen, um zu wissen, was von ihnen verlangt wird. Ein Kompositionsdiplom allein ist zu wenig.

Das Bildungsministerium hat bereits reagiert und die österreichischen Staatsstipendien mit einer Artist Apprenticeship in einem Medienunternehmen gekoppelt. Eine der Ideen, um Strukturen im Filmmusik-Bereich zu schaffen.

John Barry in Wien

Sandra Tomek will beim Filmmusiksymposium am 9. und 10. Oktober 2009 erfahrenen Produzenten und Komponisten mit österreichischen Lehrenden und Produzierenden zusammenbringen, in Round Tables sollen Erfahrungen ausgetauscht und Möglichkeiten erörtert werden. Den Vorsitz beim Symposium führt die Filmexpertin Claudia Walkensteiner-Preschl gemeinsam mit John Mauceri.

Unter den Teilnehmenden sind die Komponisten Harald Kloser, John Barry, Christian Kolonovits und Richard Bellis, die Produzenten Danny Krausz, Peter Zawrel und Michael Haas, die Lehrenden Reinhard Karger und Klaus Peter Sattler, die Regisseure Peter Dornhelm und Stefan Ruzowitzky.

Stiefkind Filmmusik

Das Stiefkind Filmmusik soll gepäppelt werden, es ist zwar noch oft gering angesehen, aber meist ganz gut bezahlt - was man von anderen Genres der Komposition nicht behaupten kann.

Peter Zawrel, Geschäftsführer des Filmfonds Wien, regt an, jene Budgets, die für die Tantiemen für einen Rolling-Stones-Song gebraucht werden, österreichischen Komponierenden von Bernard Lang bis Naked Lunch zugute kommen lassen. Zwar gab es schon Zeiten in Österreich, in den 1960-er und 70-er Jahren, in denen Gulda für Georg Lhotskys "Moos auf den Steinen" Musik machte, oder Zykan für Franz Novotnys "Exit", aber diese Zusammenarbeiten galten als Ausnahmen.

Umschichtung von Wertschöpfung

Dem Zufall eine Struktur geben: aus einzelnen kongenialen Partnerschaften eine Arbeitsmöglichkeit schaffen. Wobei es um Bewusstsein geht und um die Umschichtung von Wertschöpfung: Um Filmmusik als Kompositionsgenre in Österreich stärker zu verankern, findet das Symposium im Oktober 2009 an der Wiener Musikuniversität statt.

Erfolgreiche Film-Musik-Zusammenarbeiten im österreichischen Spielfilm sind zum Beispiel Wolfgang Haas und Wolfgang Murnberger mit den Sofa Surfers und Naked Lunch mit dem Regisseur Thomas Woschitz.

Förderung versteht Filmfonds-Geschäftsführer Peter Zawrel nicht als Eingreifen, aber sehr wohl als Anregen. Olga Neuwirth und Bernhard Lang haben sich schon erfolgreich anregen lassen.

Hör-Tipp
Apropos Musik, Sonntag 7. Juni 2009, 15:06 Uhr

Links
Hollywood in Vienna
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Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
RSO Wien