Neuer Film von Pedro Almodóvar
Zerrissene Umarmungen
filmrezi
8. April 2017, 21:58
Eine lange Geschichte mit vielen Erklärungen, eine Vergangenheit, die in die Gegenwart drängt, Geheimnisse, die langsam gelüftet werden, am Ende werden wieder einmal mehrere erschreckende Wahrheiten stehen. Eine für das Erzählen von Pedro Almodóvar typische Situation prägt auch seinen neuesten Film "Zerrissene Umarmungen". Vordergründig geht es um einen Klassiker: eine in ihrer Beziehung unglückliche Frau - ein Unglück das sie selbst mit verschuldet - lernt einen anderen Mann kennen und lieben.
Mehr dazu in oe1.ORF.at
dpa
"Zerrissene Umarmungen" ist einerseits ein typischer Almodóvar-Film: Farben, Dekors, Gefühle, alles ist auffallend und intensiv. Andererseits ist das Drama deutlich ruhiger im Ton und hat mehr Momente der Stille als andere Filme des Kultregisseurs, der Penélope Cruz schon in "Alles über meine Mutter" (1999) und "Volver" eine große Bühne geboten hat. Fast wirkt der Film wie ein leicht melancholisches Alterswerk des 59-Jährigen.
30. Juli 2009
Die Presse
So ist Zerrissene Umarmungen Almodóvars längster und aufwendigster Film, was sich aber nur in erhöhter Künstlichkeit niederschlägt. Als wär's eine Auftragsarbeit: "Herr Almodóvar, machen Sie uns bitte noch mal 'La mala educación', ohne die leidige Selbstkritik.“ Damit steht aber nichts mehr auf dem Spiel: Es gibt nur Emotionen und Einfälle aus zweiter Hand.
1. August 2009
Salzburger Nachrichten
Dass Almodóvars Filme Liebesbriefe ans Kino sind, dass er über kinematografische Vorgänger nachdenkt, Hitchcock seine Referenz erweist, dem Melodram, dem Film noir, den Femmes fatales der Kinogeschichte, ist nicht neu. Neu allerdings ist, dass „Zerrissene Umarmungen“ fast nur mehr Nabelschau ist: Ein farbenprächtiger Film noir, mit geistreichen Dialogen, temperamentvoller Liebe, akribisch designten Sets, glamourösen Stars und Kostümen, aber einem Loch in der Mitte, dort, wo Almodóvar bisher leidenschaftlich Tabus diskutierte.
6. August 2009
Wiener Zeitung
Auch wenn Penelope Cruz zu glänzen versteht, das ausgetüftelte Konstrukt noch so schön, traurig und witzig ist, so fehlt doch die Berührung jenseits der Leinwand: die Seele.
6. August 2009
Links
Zerrissene Umarmungen
Die Presse - Zuckerwatte aus zweiter Hand
Salzburger Nachrichten - Penelope Cruz als schmückendes Beiwerk
Wiener Zeitung - Noir-Drama und Kino-Hommage