Seit 2006 Mitglied des RSO Wien

Herbert Maderthaner, Oboe

Er kommt aus einer musikalischen Familie: Herbert Maderthaner, Jahrgang 1981, der am Konservatorium Wien Oboe studierte und nun seine Ausbildung beendet hat. Seit 2006 ist er beim RSO Wien engagiert. Ab 2010 wird er dem Staatsopern-Orchester angehören.

Mozart, Berlioz und Schostakowitsch (RSO Wien)

"Ich komme aus einer sehr musikalischen und auch kinderreichen Familie. Mein Vater war Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle in Windhaag, meine Mutter singt. Meine Geschwister und ich haben alle ein Blasmusik-Instrument gelernt und dann in der Blasmusikkapelle spielt. Meine Mutter singt.

Begonnen habe ich zunächst mit acht mit der Klarinette bei meinem älterem Bruder, der Musiklehrer in Waidhofen/Ybbs ist. Und dort gibt es Kammerorchester und eine große Streicher-Tradition. So kommt zum Beispiel Rainer Küchl, der Konzertmeister der Wiener Philharmoniker, aus Waidhofen.

Eines Tages kam Wolfgang Sobotka, der Dirigent des Kammerorchesters, zu mir und meinte, sie bräuchten noch eine Oboe. Ich habe mir das Instrument angehört - und es hat mir sofort gefallen. Der Klang, die vielen Soli, die man spielen kann - und bin dann auf die Oboe umgestiegen", berichtet Herbert Maderthaner, gebürtiger Niederösterreicher, Jahrgang 1981, über seine Anfänge.

Seit 2004 studiert er noch nach der alten Studienordnung am Konservatorium Wien bei Thomas Höniger, dem Oboisten des RSO Wien. Bis kommenden Oktober wird er seine Ausbildung abschließen.

Zunächst hatte Maderthaner nach der Hauptschule und dem Polytechnikum eine Elektroinstallateurlehre absolviert.

Zum Oboe-Studium und für den Beruf als Musiker entschloss er sich auf Rat eines Kollegen von Thomas Höniger.

Wiener Oboe

Herbert Maderthaner spielt die Wiener Oboe, die fast ausschließlich in Wien gespielt wird, so zum Beispiel bei den Wiener Philharmonikern. Sie ist im Gegensatz zur Französischen Oboe anders mensuriert, hat in der Tiefe einen etwas weicheren, in der oberen Lage engeren und spitzeren Klang. Man kann sagen, dass die Wiener Oboe dem Barock-Instrument und der klassischen Oboe baulich und klanglich ähnlicher ist.

Mit der Oboe singen

"Es ist vor allem der Klang der Oboe, die sehr reich an Obertönen ist, der mich an diesem Instrument fasziniert. Man kann auf diesem Instrument singen", schildert Maderthaner.

Orchester-Praxis von Tonkünstlern bis Philharmoniker

Seit 2001 konnte der Nachwuchs-Oboist vielfältige Orchester-Praxis sammeln: so war er Substitut bei den NÖ Tonkünstlern, im Orchester der Wiener Staatsoper sowie bei den Wiener Philharmonikern.

Seit 2006 Engagement beim RSO Wien ...

Auch beim RSO Wien, wo er erstmals in einem Profi-Orchester spielte, begann Maderthaner Ende 2001 als Substitut. Seit 2006 ist er nun fixes Mitglied als Zweiter Oboist und Solo-Englischhornist.

Zu seinen wichtigsten Auftritten zählen unter anderem die Japan-Tournee 2007, wo er das Englischhorn-Solo in Dvoraks Neunter spielte, die 11. Schostakowitsch unter Dmitrij Kitajenko, sowie Berlioz' "Fausts Verdammnis" unter Bertrand de Billy.

... und ab 2010 im Staatsopern-Orchester

Und dieses Jahr bescherte Herbert Maderthaner bei seinem sechsten Probespiel einen großen Erfolg:

"Ich trete ab 1. Jänner 2010 ein Engagement im Wiener Staatsopern-Orchester an" freut sich der ambitionierte Musiker auf die kommenden Herausforderungen.

Bis Jahresende beim RSO Wien

Bis zu seiner Beurlaubung für ein Jahr, in das die Probezeit an der Staatsoper fällt, wirkt der erfolgreiche Oboist noch bei zahlreichen Produktionen des RSO Wien mit:

So unter anderem in Brittens Oper "Death in Venice", die bis 27. September 2009 im Theater an der Wien aufgeführt wird, beim Festival "Wien Modern" sowie im kommenden Dezember bei "Christmas in Vienna".

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Mitglied beim Kammerorchester Waidhofen

Seit 1997 ist Herbert Maderthaner auch Mitglied des Kammerorchesters von Waidhofen an der Ybbs:

"Ins Kammerorchester bin ich mit 16 gekommen, bald nachdem ich mit der Oboe begonnen hatte. Ich habe diesem Orchester viel zu verdanken, weil ich hier sehr viel lernen konnte. Denn ohne jegliche Erfahrung kann man in keinem Profi-Orchester spielen", so der junge Oboist, der weiterhin in diesem Orchester spielt, soweit es seine Zeit zulässt.

Auch Interesse als Solist

Aber auch am Solo-Spiel hat Maderthaner Interesse:

"Ich habe natürlich auch Interesse, als Solist aufzutreten. Es ist nicht zuletzt auch wichtig für das Selbstvertrauen. Zuletzt habe ich mit dem Kammerorchester Waidhofen das Oboen-Konzert von Mozart gespielt", hält der Nachwuchs-Musiker fest, der auch dem Wiener Kammermusik-Ensemble "Theophil" angehört.

Als Musiker alt werden

Wie lauten die Zukunftswünsche des erfolgreichen Musikers?

"Mit dem Engagement im Staatsopern-Orchester ist eigentlich mein größter Wunsch in Erfüllung gegangen. Ich möchte in meinem Beruf alt werden - und glücklich sein. Denn das ist für mich eines der wichtigsten Dinge im Leben", so Herbert Maderthaner.

Die Ö1 Talentebörse ist ein Kunstförderprojekt mit Unterstützung der Bank Austria

Kontakt
Herbert Maderthaner

Tipp
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Links
Konservatorium Wien Privatuniversität
Wikipedia – Oboe
NÖ Tonkünstler
RSO Wien
Theater an der Wien
Waidhofner Kammerorchester
Wiener Konzerthaus
Wiener Philharmoniker
Wiener Staatsoper