Neue CD von Gudrun Kainz und Gerald Klawatsch

Gurdjieff-Musik auf Gitarre

Die Kunst der Musik von Georges I. Gurdjieff und Thomas de Harmann besteht in der Schnittstelle zwischen östlicher und westlicher Musik: Ideen aus dem Orient werden von Komponisten der russischen Klassik auf einem westlichen Instrument umgesetzt.

Ausschnitt aus der CD

"Durch einen Zufall stolperten wir über diese CD, die Erstlingstranskriptionen von Klavierwerken für zwei Gitarren enthält. Komponisten sind Georges I. Gurdjieff und Thomas de Hartmann. Die Kunst dieser Musik besteht in der besonderen Schnittstelle zwischen östlicher und westlicher Musik: Ideen aus dem Orient werden von Komponisten der russischen Klassik auf einem westlichen Instrument umgesetzt. "Ursprünglich für Klavier geschrieben, soll die Feinheit der Gitarre die Verbindung zum Orientalischen unterstreichen", betonen die Interpreten Gudrun Kainz und Gerald Klawatsch.

Klar und einfach

"Klarheit, Reduziertheit, Elemente der Volksmusik" - diese Schlagworte verbinden Gudrun Kainz und Gerald Klawatsch mit der Musik Gurdjieff/de Hartmann. Ideal ist diese Musik auch für nebelige Novembertage, ermöglicht sie durch ihre meditative und entspannende Wirkung eine Innenschau.

Zehn Jahre lang haben die Keramikerin und Gitarristin Gudrun Kainz und der Musiktherapeut und Gitarrist Gerald Klawatsch an ihrem Projekt gearbeitet. So mussten sie zuerst viele Noten von diversen Reisen in die ganze Welt zusammen tragen.

Zwei Menschen komponieren gleichzeitig

Die Besonderheit der Musik macht auch das Zustandekommen der Kompositionen aus. So war der aus der Ukraine stammende Pianist Thomas de Hartmann, Freund von Kandinsky und Scriabin, bereits ein anerkannter Komponist, als er 1917 auf G. I. Gurdjieff traf.

Tief bewegt durch Gurdjieffs Lehre entschlossen sich de Hartmann und seine Frau, diesem auf seinen Reisen zu folgen. Gurdjieff, in Armenien geboren, ist eine der ersten Personen, die Wissen aus Asien nach Europa brachte.

Nach dem Gehör notiert
Da er außer dem Harmonium kein Instrument beherrschte, sang er seinem Freund einfache Klänge der asiatischen Volksmusik vor, die er bei seinen Reisen kennengelernt hatte. De Hartmann setzte diese Musik im Moment um. Aus dieser über zwölf Jahre währenden atypischen Zusammenarbeit entstand eine große Anzahl von Tänzen und Klavierkompositionen.

"Die Notation war nicht leicht. Während ich seinem Spiel zuhörte, musste ich mit fieberhafter Geschwindigkeit die Wechsel und Doppelschläge der Melodie hinkritzeln, zuweilen bei Wiederholungen von gerade zwei Tönen. Doch in welchem Rhythmus? Wie die Betonung kennzeichnen?", schildert Thomas de Hartmann die Arbeit mit dem russischen Komponisten und Autor George Gurdjieff.

Hör-Tipp
Intrada, Freitag, 6. November 2009, 10:05 Uhr

CD-Tipp
Gurdjieff/de Hartmann, "for two guitars", Eigenverlag

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