Jazz-Porträts

Jerusalem, Ramallah und Tel Aviv

Die Jazz-Szene Israels hat zuletzt einen bedeutenden Aufschwung erlebt. Ganz bewusst kehren Jazzmusiker/innen aus Jerusalem nach der Ausbildung im Ausland in ihre Heimat zurück. Und auch in Palästina ist Jazz ein Thema.

Mittlerweile hat man seine Geschichte schon oft erzählt: Wie der Traum von der Basketball-Karriere nach einer Sportverletzung ausgeträumt war, noch ehe er begonnen hatte. Und er im Alter von 16 Jahren die Welt der 88 schwarzen und weißen Tasten zu erkunden begann. Um sich nur drei Jahre später in der Pariser Jazz-Szene zu etablieren. Von wo aus Yaron Herman aus Tel Aviv in Windeseile zu einem internationalen Shootingstar avanciert.

Yaron Herman ist indessen keine Ausnahme. Israel hat in den letzten Jahren als Exporteur spannender Jazztalente von sich reden gemacht: Bassist Avishai Cohen, Pianistin Anat Fort, Sängerin Efrat Alony und die ebenfalls aus Tel Aviv stammende Saxofonistin Anat Cohen sind nur einige der in New York oder Berlin lebenden, vielversprechenden Newcomer, die zuletzt aufhorchen ließen.

Aufschwung in Israels Jazz-Szene

Dass die Jazz-Szene auch innerhalb Israels einen Aufschwung erlebt, hat mit Musikern wie Yitzhak Yedid zu tun. Ganz bewusst kehrte der Pianist und Komponist nach seinem Studium in Boston in seine Heimatstadt zurück und betätigt sich hier als Brückenbauer - indem er Jazz mit Einflüssen aus jüdischer und arabischer Musik verschmilzt.

Auch Österreicher mischen mit: Etwa in Gestalt des steirischen Cellisten Oskar Erich Hütter, der 2006 das Festival Sounding Jerusalem initiierte, das westliche Kammermusik und Jazz auf höchstem Niveau für ein gemischtes, jüdisch-arabisches Publikum bietet.

Jazz aus Palästina

Der Name des aus Ramallah stammenden Ahmed Eid fällt stets auch dann, wenn von einer aufkeimenden palästinensischen Jazz-Szene gesprochen wird. Vor allem seit dem Ende der Zweiten Intifada 2005 gehen in Ramallah von der Daniel Barenboim/Edward Said-Foundation und dem städtischen Musikkonservatorium Impulse aus, nicht zuletzt dank einer zunehmend internationalen Lehrerschaft.

Klarinettistin Anna-Mareike Vohn aus Aachen etwa hat zwei Jahre an der Barenboim-Said-Foundation unterrichtet, heute hat sie es sich mit ihrem Trio Matabb - mit Ahmed Eid - "zur Aufgabe gemacht, in Palästina eine Jazz-Szene zu etablieren". Jazz-Sessions sind im christlich geprägten, kulturellen Zentrum des Westjordanlands heute keine Seltenheit mehr, auch ein Jazz-Café hat seine Pforten geöffnet.

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Hör-Tipp
Klingende Skylines: Jerusalem, Sonntag, 20. Dezember 2009, 16:30 Uhr

Klingende Skylines: Ramallah, Sonntag, 27. Dezember 2009, 16:30 Uhr

Klingende Skylines: Tel Aviv, Sonntag, 3. Jänner 2010, 16:30 Uhr

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