Orientierung im Überangebot
Medizin im Internet
Gesundheitsfragen gehören zu den Topthemen, über die sich Österreicher/innen via Internet informieren. Das Web hält zwar eine Fülle von Informationen bereit, aber die Beurteilung, wie seriös oder richtig die Information ist, fällt nicht immer leicht.
8. April 2017, 21:58
Informationen zur Sendung im PDF-Format zum ausdrucken. Detaillierte Informationen zum Thema, Anlaufstellen, Buch-Tipps, Links und Adressen der Sendungsgäste.
Infomappe
Bei medizinischen Fragen bringt die Recherche im Internet mit sich, dass unterschiedliche Niveaus von Information nebeneinander stehen: Wissenschaftliche Arbeiten sind korrekt und hochwertig, dem Durchschnittsbürger erscheinen sie mitunter unverständlich. Zudem bleibt stets die Frage, ob ihre Inhalte schon zur Anwendung kommen oder noch Gegenstand der Forschung sind.
Die Online-Enzyklopädie wikipedia liefert wie ein Lexikon trockene Fakten zu medizinischen Themen. Selbsthilfegruppen, Standesvertretungen und andere Institutionen stellen ihre Auswahl an Information bereit. Einschlägige Anbieter betreiben Datenbanken und Plattformen als profitorientierte Unternehmen - auch hier finden sich Services für die breite Bevölkerung wie hochakademische Angebote.
Öffentliches Portal
Nun hat das Gesundheitsministerium die Seite http://www.gesundheit.gv.at als Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs(ÖG) ins Netz gestellt, als seriöse und umfassende Anlaufstelle für Gesundheitsfragen.
Die Seite bietet einerseits selbst Informationen vom Lexikon über medizinische Artikel bis hin zu Laborwert-Erklärungen, andererseits finden sich Adressen von Ärzten und Spitälern. In manchen Bereichen bietet gesundheit.gv.at schlicht eine neue und vereinfachte Navigation zu den öffentlichen Institutionen des Gesundheitswesens, zur einfacheren Orientierung. Die persönliche Beratung und Betreuung will das ÖG nicht ersetzen, ein medizinisches Callcenter soll jedoch auf lange Sicht gesehen die Online-Services ergänzen.
Telemedizin?
"Zum Wohle von Patienten, Gesundheitssystemen und Gesellschaft" forderte die EU Mitte 2009 explizit den Abbau von Hemmnissen, die der sogenannten "Telemedizin" im Wege stehen. Damit ist die medizinische Unterstützung unter Experten gemeint. Die technischen Möglichkeiten ließen jedoch auch viele Anwendungen zu, die den direkten Kontakt zwischen Patient und Arzt herstellen - von der Auskunft über Mail bis hin zur Visite über Webcam.
Diskutieren Sie mit!
Wenn Sie Fragen zum Thema haben, dann rufen Sie während der Sendung unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 22 6979 an oder posten Sie hier.
- Welche Internet-Angebote nutzen Sie, welche würden Sie gerne nutzen?
- Haben Sie auf der Suche nach Information seltsame Erfahrungen gemacht?
- Kann für Sie eine Videokonferenz den Arztbesuch ersetzen?
- Kann die Diskussion im Forum das Treppengespräch über Wehwehchen ersetzen?
- Was erwarten Sie von der Medizin im Netz - jetzt und in Zukunft?
