Gewandhausorchester-Solist seit April 2010

Florian Aichinger, Flötist

Sein Vater ist Cellist: Florian Aichinger, Jahrgang 1985, Querflöte-Student an der Musik-Uni Wien. Seit 2009 ist er in der Orchester-Akademie der Berliner. Und seit April 2010 hat der begeisterte Musiker eine Karenzstelle beim renommierten Leipziger Gewandhausorchester.

Florian Aichinger spielt W. A. Mozart und F. Martin (Ausschnitte).

"Mein Vater ist Cellist bei den Wiener Symphonikern. So war ich schon als Kind immer wieder bei Proben und in Konzerten. Ich erhielt musikalische Früherziehung in der Yamaha-Schule, Klavier haben dann meine Eltern ausgesucht.

Ich habe mir dann die Flöte ausgesucht und meinen Eltern gesagt, dass ich dieses Instrument lernen möchte. Ich wurde im Jänner neun und zu Ostern danach erhielt ich eine Flöte und begann mit dem Unterricht", berichtet Florian Aichinger, gebürtiger Wiener, Jahrgang 1985, über seine Anfänge.

Zunächst besuchte der junge Musiker ab dem Jahr 2000 den Vorbereitungslehrgang. Seit 2003 studiert er nun Konzertfach Querflöte bei Barbara Gisler an der Wiener Musik-Universität. Die zweite Diplomprüfung hat er bereits 2008 mit Auszeichnung bestanden. Abschließen wird er voraussichtlich 2012.

Davor hatte Aichinger das Wiener Musikgymnasium besucht, wo er 2004 die Matura mit Auszeichnung ablegte.

2006 war der Nachwuchs-Flötist Erasmus-Stipendiat am Conservatoire National Supérieur Musique et Danse in Lyon bei Philippe Bernold.

Dem herausragenden Flötisten widmete das Radiomagazin "Intrada" am 26. Februar 2010 ein Porträt.

In Orchester-Akademie der Berliner

Im Vorjahr bewarb sich Florian Aichinger für die Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker und wurde aus insgesamt 27 Bewerber/innen ausgewählt:

"Es war mein Traum, eine Akademie-Stelle in Berlin, München oder in Dresden, wo es solche Institutionen eben gibt, zu bekommen. Ich habe das Probespiel erfolgreich absolviert und habe das Stipendium erhalten", berichtet der junge Flötist, der nun seit September 2009 der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker angehört.

Im Rahmen dieser Förderung erhält er Unterricht bei Solo-Flötist Andreas Blau sowie bei Michael Hasel und wirkt bei den philharmonischen Konzerten als zweiter oder dritter Flötist mit.

Gewandhausorchester-Solist seit April 2010

Und heuer hatte Florian Aichinger einen besonderen Erfolg: er gewann das Probespiel, an dem 20 Bewerber/innen teilnahmen, für die Karenz-Stelle als Solo-Flötist beim renommierten Gewandhausorchester in Leipzig, die er im vergangenen April antrat.

"Nach der der dritten Runde blieben schließlich ich sowie ein zweiter Flötist über. Der Kollege hat eine Karenz-Vertretung für eine stellvertretende Solo-Flöte-Stelle bekommen und wird die Hälfte seiner Dienste auch Solo-Flöte spielen. Also ein gutes Ende, weil beide Finalisten genommen wurden", freut sich der erfolgreiche Musiker, der zumindest ein Jahr beim Gewandhausorchester engagiert ist.

"Meine Verpflichtung umfasst die Mitwirkung bei den Symphoniekonzerten im Gewandhaus, in der Oper sowie in der Thomaskirche, wo vor allem Werke Bachs und Barockmusik aufgeführt werden", berichtet Aichinger begeistert über sein Engagement.

Seine erste Probe hatte er am 12. April, die Konzerte fanden am 15. und 16. April unter Semyon Bychkow statt: "Wir haben die Siebente von Schostakowitsch sowie das Bruch-Violinkonzert mit Renaud Capucon als Solist gespielt."

Matthäus-Passion bei Salzburger Osterfestspielen

Davor war Aichinger im Rahmen der Osterfestspiele 2010 in Salzburg bei zwei Aufführungen von Bachs Matthäus-Passion sowie bei zwei Ligeti-Konzerten mit den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle zu hören.

Vielfältige Orchester-Praxis

Seit 2001 konnte der Nachwuchs-Flötist, der auch bereits in Ö1 zu hören war, vielfältige Orchester-Praxis sammeln: so war er unter anderem beim "Wiener Kinder- und Jugendorchester“ (1997-2000), beim "Jeunesse Orchestercamp Salzburg" (2001) und wirkte als Erster Flötist des "Internationalen Orchesterinstituts Attergau" (2006) mit. Von 2007 bis 2008 war er Mitglied des "European Union Youth Orchestra" (EUYO):

"Ich habe unter anderem unter Vladimir Ashkenazy, Colin Davies und Herbert Blomstedt gespielt. Es war für mich eine der wichtigsten Erfahrungen vor Berlin, weil das Orchester ein sehr hohes Niveau hat und ich in diesem Rahmen auch die Erste Flöte spielen durfte. Man wird dort sehr gefordert und ich habe in dieser Zeit enorm viel gelernt. Und davon habe ich jetzt in Berlin sehr profitiert, weil ich mich sehr gut ins Orchester einfügen kann", stellt Aichinger fest.

Künftig auch Kammermusik

Aber auch einem speziellen Genre möchte sich Aichinger, der zahlreiche Meisterkurse und erste Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben gewonnen hat, in Zukunft stärker widmen - der Kammermusik:

"Ich möchte, sobald es mir zeitlich möglich ist, neben meinem Beruf als Orchester-Musiker auch Kammermusik machen. Denn es ist eine wichtige Bereicherung ist, nicht nur im großen Rahmen zu spielen, sondern auch mit befreundeten Kollegen in einem Ensemble zu arbeiten."

Solo-Flötist in erstem Orchester

Derzeit bereitet sich der erfolgreiche Nachwuchs-Flötist auf die neue Saison beim Leipziger Gewandhausorchester vor.

Wie lauten seine Zukunftswünsche? "Mein großes Ziel ist es, in einem großen Orchester Solo-Flötist sein zu dürfen. zu sein. Da ich in Wien aufgewachsen bin und hier die Orchester-Tradition miterlebt habe, wäre es schön einmal in Wien eine Stelle zu bekommen. Jetzt freue ich mich vor allem auf mein Engagement beim Gewandhausorchester. Man wird sehen, was die Zukunft bringt", so Florian Aichinger.

Service

Mehr zu Solo-Auftritten, Orchester-Praxis, Preisen und Meisterkursen von Florian Aichinger in oe1.ORF.at

Kontakt
Florian Aichinger

Links
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Berliner Philharmoniker - Orchester-Akademie
Kulturkreis Uelzen e.V. - 13. Internationaler Flöten-Wettbewerb "Friedrich Kuhlau"
Ö1 Programm - Konzert am Vormittag
European Union Youth Orchestra
Gewandhaus zu Leipzig
Musik der Jugend
Osterfestspiele Salzburg
Tomasi Flöten