Chirurgische Eingriffe am Auge

Eingriffe zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten

Fehlsichtigkeiten sind die häufigsten gesundheitlichen Beeinträchtigungen überhaupt. Kein Wunder also, dass nicht wenige der Milliarden von Brillen- und Linsenträgern in Erwägung ziehen, durch chirurgische Eingriffe am Auge das Problem zu beheben.

Wenn auch die geringen Ausprägungen berücksichtigt werden, so sind 50 bis 60 Prozent der Menschen kurzsichtig, etwa 30 Prozent sind weitsichtig und vom Astigmatismus (Stabsichtigkeit) sind etwa 40 Prozent betroffen.

Natürlich sind die leichten Formen der Fehlsichtigkeit (unter und um 0,5 Dioptrien) nicht unbedingt behandlungsbedürftig. Etwa ein Viertel der österreichischen Bevölkerung ist allerdings so stark kurzsichtig, dass Brille oder Kontaktlinsen von Nöten sind. Etwa weitere 20 Prozent sind so stark weitsichtig, dass sie entsprechende Sehbehelfe benötigen.

Und dann gibt auch noch die so genannte Alterssichtigkeit (Presbyopie), die sich bei fast allen Menschen ab einem Alter von etwa 40 Jahren zu entwickeln beginnt. Ursache: Die Elastizität der Linse und damit die Brechkraft lassen einfach mit den Jahren nach.

Alternativen zur Brille

Nicht jeder Mensch kann mit Brillen oder Kontaktlinsen gut versorgt werden, bzw. ist mit diesen Sehhilfen auch zufrieden. Daher wurden in den letzten Jahrzehnten enorme Anstrengungen unternommen, um chirurgische Verfahren zu entwickeln, die das Problem "ein für alle Mal" lösen können.

Vor allem die Einführung des Lasers in die Augenheilkunde hat revolutionäre Fortschritte ermöglicht. Der Begriff "Refraktive Chirurgie" beschreibt alle chirurgischen Eingriffe zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten.

Darunter fallen eben Laser-Eingriffe, die die Brechkraft der Hornhaut verändern und Verfahren, die durch Einsetzen von Kunstlinsen, bzw. dem Austauschen der körpereigenen Linse die Brechkraft des Auges ändern.

Lasik - Laserverfahren gegen Fehlsichtigkeit

Lasik bedeutet "Laser in Situ Keratomileusis". Dieser Eingriff ist seit etwa zehn Jahren die Standard-Behandlung von bestimmten Formen der Fehlsichtigkeit. Seriöser Weise kann diese Methode bei Kurzsichtigkeit bis zu minus acht Dioptrien, bei Weitsichtigkeit bis plus vier Dioptrien und Astigmatismus von ebenfalls vier Dioptrien eingesetzt werden.

Es gibt natürlich etliche Bedingungen für die Laserbehandlung der Hornhaut: Alter über 18, die Fehlsichtigkeit muss stabil sein, bestehende Augenerkrankungen (Glaukom etc.) und den gesamten Organismus betreffende Erkrankungen wie Diabetes, Rheuma, Autoimmunerkrankungen, bzw. die Einnahme bestimmter Medikamente etc. sprechen gegen einen Eingriff.

Mit dem Laser die Hornhaut neu modellieren

Bei genauen Voruntersuchungen wird der Brechwert der Augen bestimmt und eine exakte Darstellung und Analyse der Hornhautoberfläche vorgenommen. Der Eingriff beginnt damit, dass die oberste Hornhautschicht entweder aufgelöst wird oder der Operateur erzeugt einen hauchdünnen Deckel aus der obersten Hornhautschicht, der nach der Laserung einfach wieder runtergeklappt wird und die Wunde verschließt.

Dann beginnt die Behandlung mit dem Eximer-Laser. Diese dauert überraschend kurz - meist nur eine Minute. Liegt eine Kurzsichtigkeit - auch Myopie genannt - vor, wird die Hornhaut in der Mitte abgeflacht. Bei der Behandlung von Weitsichtigkeit, der Hyperopie, wird das Hornhautgewebe am Rand abgetragen, um die Brechkraft des Auges zu steigern.

Die Lasereingriffe haben auch Nachteile: Erstens wird ein an sich gesundes Auge operativ verändert. Zweitens kann es natürlich, wenn auch sehr selten, zu Komplikationen kommen. Drittens - ein gelasertes Auge kann möglicher Weise keine Kontaktlinsen mehr tragen.

Künstliche Linsen

Durch das Einbringen künstlicher Linsen ist eigentlich jede Form der Fehlsichtigkeit zu korrigieren. Zur Korrektur von Kurzsichtigkeit können zum Beispiel intracorneale Ringe bzw. intracorneale Ringsegmente verwendet werden. Zwei Vorteile hat diese Methode: das Zentrum der Hornhaut, das für die Qualität der wahrgenommenen Bilder von großer Bedeutung ist, wird nicht beeinträchtigt und der Eingriff ist leicht rückgängig zu machen.

Bei der Operation werden in die äußeren Schichten der Hornhaut mit Spezialinstrumenten schmale spaltförmige Tunnel gefräst, die dann die Ringspangen aus Plexiglas aufnehmen. Diese Methode kann bei Kurzsichtigkeiten bis ca. minus vier Dioptrien eingesetzt werden. Die meisten so behandelten Menschen benötigen nach der Korrektur keine Brille mehr.

Implantation von Linsen in das Auge

Eine weitere Methode ist das Einbringen einer zusätzlichen Linse in das Auge, quasi das Implantieren einer Kontaktlinse.

Diese kann entweder an der Regenbogenhaut, der Iris, oder im Randbereich der Augenvorderkammer befestigt werden. Andere Modelle werden direkt vor der Linse platziert. Diese Eingriffe dienen zur Korrektur der starken Kurz- und Weitsichtigkeit, sind also für jene Fälle optimal, bei denen die Laserkorrektur zu riskant ist.

Austausch der körpereigenen Linse gegen eine Kunstlinse

Diese ebenfalls sehr etablierte Methode wird auch als clear lens exchange (CLE) bezeichnet, weil hier die noch ungetrübte, gesunde Linse ausgetauscht wird. Wie bei der Operation des Grauen Stars wird die Augenlinse entfernt und durch eine Kunstlinse aus Acryl oder einem flexiblen Material ersetzt. Dieses Verfahren dient ebenfalls zur Behandlung der stark ausgeprägten Kurz- und Weitsichtigkeit.

Diskutieren Sie mit!

Wenn Sie Fragen zum Thema haben, dann rufen Sie während der Sendung unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 22 6979 an oder posten Sie hier.

  • Sind Sie mit Brille und Kontaktlinsen zufrieden?
  • Haben Sie sich einem Lasereingriff unterzogen und sind mit dem Ergebnis zufrieden, bzw. unzufrieden?
  • Wurden Sie vor der Laser-Operation seriös beraten?
  • Würden Sie eher zu einem Eingriff tendieren, der wieder rückgängig gemacht werden kann, also dem Einbringen von Kunstlinsen ins Auge?
  • Sind Sie altersweitsichtig?
Offen gebliebene Fragen werden nach der Sendung von einem unserer Sendungsgäste bis zirka 15:00 Uhr in unserem Online-Forum beantwortet.

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