Dauerhafte Symptome

05. Spätfolgen

Innerhalb von zwölf Monaten verschwinden die Symptome in etwa 50 Prozent der Fälle auch ohne Behandlung. Bei etwa 25 Prozent der Betroffenen bleiben einzelne oder mehrere Symptome dauerhaft bestehen.

Werden Posttraumatische Belastungsstörungen nicht behandelt, so können sie eine ganze Reihe von gravierenden, dauerhaften, körperlichen, seelischen und auch sozialen Folgen nach sich ziehen:

  1. Zwischenmenschliche Konflikte als Folge der Vermeidung von Situationen (Autofahrten, Reisen) oder Aktivitäten (sexuelle Kontakte), die an das Trauma erinnern. Daraus können Scheidung und Trennung resultieren.
  2. Soziale Beziehungsstörung, die sich in Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen, Teilnahmslosigkeit gegenüber der Umwelt, Entfremdung von den Angehörigen äußern.
  3. Vegetative Übererregbarkeit mit verschiedenen körperlichen Symptomen, wie Herzrasen, Schweißausbrüche, Kreislauflabilität, Ohnmachtsanfälle, Zittern, Hyperventilation bis hin zu einer Schädigung des Herz- Kreislaufsystems.
  4. Essstörungen
  5. Chronische Ein- und Durchschlafstörungen
  6. Entwicklung funktioneller Sexualstörungen (besonders. bei Vergewaltigungsopfern)
  7. Drogenmissbrauch und Alkoholismus
  8. Beeinträchtigung der beruflichen Leistungsfähigkeit bis zur Berufsunfähigkeit
  9. Dauerhafte Persönlichkeitsveränderung wie etwa Veränderungen in der Regulation von Affekten und Impulsen (Affektregulation, Umgang mit Ärger, autodestruktives Verhalten, Selbstmordgefährdung, Störungen der der Sexualität, exzessives Risikoverhalten)
  10. Veränderungen bezüglich Aufmerksamkeit und Bewusstsein (Gedächtnisverlust, zeitlich begrenzte dissoziative Episoden und Depersonalisationserleben)
  11. Veränderungen der Selbstwahrnehmung (Ineffiktivität, Stigmatisierung, Schuldgefühle, Schamhaftigkeit, Isolation, Bagatellisierung)
  12. Veränderungen in Beziehungen zu anderen Menschen (Vertrauensverlust, eigene Reviktimisierung, Viktimisierung anderer Personen)
  13. Veränderungen von Lebenseinstellungen (Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, Verlust stützender Grundüberzeugungen)

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