Seelische und körperliche Probleme

04. Symptome

Die Symptome einer PTBS haben eine enorme Bandbreite. Sie überlappen sich in weiten Teilen mit anderen seelischen aber auch körperlichen Problemen, was eine eindeutige Diagnose oft erschwert. Manche Patienten leiden deshalb jahrelang unter einer nicht erkannten PTBS und werden ohne nachhaltigen Erfolg symptomatisch behandelt. Dazu kommt, dass vielen Ärzten aber auch Patienten das Krankheitsbild der PTBS noch nicht genügend geläufig ist.

Zeitverzögertes Auftreten

Die Symptome einer PTBS treten in der Regel in den ersten drei Monaten nach dem traumatischen Erlebnis auf, in manchen Fällen aber erst mit einer Verzögerung von vielen Monaten oder sogar Jahren.

Typische Symptome sind:
Ständige Angstgefühle, zwanghaftes Erinnern an die traumatisierende Situation, Albträume, Schreckhaftigkeit, Reizbarkeit und Aggressivität, Zittern, Herzrasen, Atembeklemmung, Schwindel, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Gefühlsverlust, Konzentrationsschwierigkeiten, Depressionen und Panikattacken, Schuldgefühle, Suchtverhalten, Selbstwertstörungen, Suizidneigung.

Individuelle Ausprägungen

Welche Art von Symptomen ein betroffener Mensch entwickelt oder welche besonders stark auftreten, ist individuell ganz verschieden und hängt vermutlich von Faktoren ab, die in der Lebensgeschichte bzw. in der aktuellen Lebenssituation wurzeln. Trotzdem lassen sich einige typische Symptome auch bestimmten Traumata zuordnen.

So entwickeln etwa über 90 Prozent der Vergewaltigungsopfer zumindest vorübergehend eine ausgeprägte Angst davor, alleine wegzugehen oder alleine daheim zu bleiben. Daraus entstehen Kontrollzwänge etwa bezüglich verschlossener Türen und Fenster und Ähnlichem.

Kriegsveteranen wiederum reagieren in vielen Fällen mit erhöhter Reizbarkeit und Aggressivität oder mit Drogenmissbrauch.

Die Stärke der individuellen Symptome bzw. das Risiko überhaupt solche Symptome zu entwickeln hängt auch mit der unmittelbaren Traumasituation zusammen. Ein Trauma hat umso eher Spätfolgen, je mehr Todesgefahr oder Verletzung direkt erlebt wurde, je länger das traumatisierende Erlebnis dauerte, je größer die eigene Gefährdung war, und je enger die Beziehung zum Täter vor dem Trauma war.

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