Weniger Impotenz und Inkontinenz

11. Prostatakrebs: Nervenschonende Operation

Wird der Prostatatumor in einem lokal begrenzten Stadium entdeckt, ist die Therapie der Wahl die radikale Prostatektomie, das bedeutet, die Entfernung der kompletten Prostata. Die Behandlung ist kurativ, also heilend. Lange Zeit führte die radikale Prostataentfernung allerdings zu Inkontinenz und Impotenz bei den betroffenen Männern.

Der Grund dafür ist, dass die Prostata inmitten eines sensiblen Nervengeflechts liegt. Werden diese Nerven bei der Operation verletzt, kann es zu den oben genannten Beschwerden kommen. Neue Operationsmethoden, die besonders nervenschonend sind, ermöglichen es heute in vielen Fällen, dass es gar nicht, oder nur kurzzeitig nach der Operation zu Inkontinenz und Impotenz kommt.

Bei Fernmetastasen - Antihormonbehandlung
Ist der Tumor bereits über die Prostata hinaus gewachsen oder hat schon Fernmetastasen gebildet, ist eine Prostataentfernung nicht mehr sinnvoll. In einem solchen Fall kommt seit über 60 Jahren eine Antihormonbehandlung zum Einsatz. Diese Therapie ist meist lebensbegleitend. In der Praxis bedeutet eine Antihormontherapie eine Kastration, die entweder operativ, heute aber meist medikamentös durchgeführt wird.

Dabei wird mittels regelmäßiger Injektionen die Testosteronproduktion unterdrückt. Dies führt zu einer Reihe von unangenehmen Nebenwirkungen. Dazu gehört der Verlust der Libido ebenso wie die Gefahr der Osteoporose, Muskelab- und Fettaufbau. Gegensteuern können Patienten, indem sie sich gesund ernähren und viel Sport betreiben.

Strahlentherapie
Weitere Optionen sind die Strahlentherapie, sowohl innerlich als auch äußerlich und in seltenen Fällen, bei inoperablen Prostatakarzinomen, verschiedene Formen der Chemotherapie.

Bestrahlt wird der Tumor sowohl von außen als auch von innen, direkt in der Prostata. Dabei werden schwach radioaktive Partikel in die Prostata eingebracht, die den Tumor von innen mittels hochenergetischer Strahlung bestrahlen.

Die Chemotherapie spielte lange Zeit nur eine untergeordnete Rolle in der Behandlung des Prostatakarzinoms. Derzeit wird sie in bestimmten Fällen, bei sehr schweren Erkrankungen, mit ersten Erfolgen angewendet, was die Verlängerung der Lebenserwartung betrifft.

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