Verein Tiere als Therapie seit den 1980ern in Österreich

02. Projekte von "TAT" - Teil 1

Der Biologin Gerda Wittmann gelang es 1988 erstmals, in Österreich ein Tier-Besuchsprogramm in einem Pflegeheim zu installieren. Bereits nach kurzer Zeit waren die Tierbesuche im Pflegeheim Lainz (heute Geriatriezentrum am Wienerwald), die vorerst nur im Garten stattfinden durften, auch auf den Stationen erlaubt. Sehr schnell gab es sogar eigene Stationstiere.

Im Jahr 1991 gründete Wittmann den Verein "Tiere als Therapie" (kurz "TAT"), der sich bis heute für die Förderung der tiergestützten Therapie einsetzt und maßgebliche Impulse in Österreich setzt.

Eckdaten des Vereins "Tiere als Therapie"
Der Verein "Tiere als Therapie" organisiert Tierbesuchsprogramme in Altenheimen, geriatrischen Stationen, psychiatrischen Anstalten, Sonderschulen für geistig- und körperbehinderte Kinder, Schulen für verhaltensauffällige Kinder und in Kindergärten sowie Drogentherapiestationen.

Dabei werden Störungen des physischen, psychischen oder sozialen Wohlbefindens unter Einbeziehung von Tieren vermindert oder beseitigt. Der Verein "engagiert" für diese Arbeit die verschiedensten Tierarten: Kleintiere, Katzen und vor allem Hunde. Zurzeit sind österreichweit etwa 250 TAT-Teams bestehend aus Trainern und Tieren unterwegs.

Weiters setzt sich der Verein für die Aus- und Fortbildung von Trainer und Therapietier ein.

Arbeit mit alten Menschen
Im Geriatriezentrum am Wienerwald in Wien mit nahezu 3.000 Patienten, dem größten Pflegeheim Europas, startete eine Untersuchung über die Auswirkung der tiergestützten Therapie bei geriatrischen Patienten - diese waren "multimorbid" und litten oftmals an den Folgen von Schlaganfällen (Bewegungsstörungen, Sprachstörungen), weiters unter Depressionen oder an schmerzhaften Erkrankungen.

Mobilität und Kontaktfähigkeit verbessert
Die tiergestützte Therapie wurde zweimal wöchentlich durchgeführt, mit Hunden, Kaninchen und Meerschweinchen. Nach zehn Monaten war bei fast allen Patienten eine Verbesserung der sozialen Kontaktfähigkeiten und ihrer Mobilität eingetreten.

Selbst Patienten, die im Bett betreut wurden und bei denen eine komplette Mobilisation (Aufstehen aus dem Bett) wegen der Schwere ihrer Erkrankung nicht mehr erreicht werden konnte, zeigten vermehrte Beweglichkeit.

Bei den Schlaganfallpatienten hatten sich Immobiliät, motorische Sprachstörungen, Muskelkontrakturen und depressive Stimmung deutlich gebessert.

Lediglich bei Patienten mit fortgeschrittener Demenz zeigte sich in den kontrollierten Parametern kein Effekt, man hatte jedoch den Eindruck, dass ihnen das Berühren von warmem, weichem Fell zumindest eine angenehme Empfindung vermittelte.

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