04. Verein e.Motion

29. September 2010, 00:35

Je nach therapeutischer und pädagogischer Zielsetzung wird bei der "Pferdetherapie" unterschieden in:

• Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren - krankengymnastische Behandlung mit Hilfe vom Pferd
• Hippotherapie - Pferd ist Medium zur Förderung, Erziehung und Verhaltensänderung von Kindern, Jugendlichen
• Behindertenreiten

Für wen ist heilpädagogisches Reiten geeignet?
Die Therapie mit dem Pferd wirkt Symptomen wie Kontaktarmut, vermindertem Selbstwertgefühl, Antriebsarmut, aber auch Hyperaktivität und Aggressivität entgegen.

Bestandteile der Pferdetherapie sind u. a. die Kontaktaufnahme zum Tier, gezielte Übungen (Pferd führen, putzen, rufen etc.), aber auch die Dynamik in der Gruppe. Die Therapie mit Pferden zielt nicht darauf ab, perfekt reiten zu lernen.

Diese Therapieform mit Pferden gilt als geeignet für Menschen mit

• Verhaltensauffälligkeiten
• geistiger Behinderung
• Sinnesbehinderung
• Teilleistungs- und Lernschwächen
• Wahrnehmungs- und Sprachstörungen
• Probleme im emotionalen und sozialen Bereich

Sonderform der "Pferdetherapie"
Der Wiener Verein e.Motion hat eine eigene Therapie mit Pferden entwickelt. Diese Therapieform, genannt Equotherapie, wird von ausgebildeten Therapeuten (Sonder- und Heilpädagogen, Psychologen mit spezieller Zusatzqualifikation im Bereich Reittherapie) durchgeführt.

Die Pferde, deren Ausbildung drei Jahre lang dauert, unterstützen die therapeutische Arbeit als "Assistenten". Bei der Equotherapie macht man sich zunutze, dass die Pferde Signale der menschlichen Körpersprache (z. B. Muskelanspannung, Mimik) viel feiner wahrnehmen können als Menschen.

Bewegungsdialog: Hilfestellung bei Schicksalsschlägen
Das Erleben von Pferden und Natur sowie eine verbesserte Selbstwahrnehmung sollen Menschen mit psychisch-emotionalen Problemen helfen. Deswegen werden bei e.Motion vorrangig Menschen betreut, die eine harte Lebensphase durchstehen und verarbeiten müssen. Dazu gehören z. B. schwere Erkrankungen, Behinderungen, Gewalterfahrungen, Auseinandersetzung mit dem Tod.

Die meisten Klienten von e.Motion sind Kinder und Jugendliche. Ziel dieser Therapie ist es, den Klienten zu helfen, mit ihrer Situation besser umgehen zu können, ihnen mehr Lebensfreude zu ermöglichen und ihr Selbstbewusstsein zu stärken.

Schwerpunkt krebskranke Kinder
Ein Schwerpunkt des Vereins ist die Betreuung von krebskranken Kindern und deren Familien (in Zusammenarbeit mit der Elterninitiative Kinder-Krebs-Hilfe). Auch den Geschwistern der krebskranken Kinder bietet der Verein e.Motion Pferdetherapie, etwa in Form von Impulswochen auf einem Bauernhof an.

Eckdaten von e.Motion

• Gründung: 2002
• Therapiestunden im Therapiezentrum mit Stall, Weide und beheiztem Container am Wiener Stadtrand (am Gelände vom Otto-Wagner-Spital, Baumgartner Höhe)
• sommerliche „Impulswochen“ auf einem Bauernhof
• 300 therapeutisch betreute Kinder und Jugendliche, davon zirka 70 krebskranke Kinder und 30 Geschwisterkinder
• 20 therapeutisch betreute Erwachsene
• vier Therapeutinnen, eine Pädagogin, 30 ehrenamtliche Helferinnen
• acht Therapiepferde, zwei Pferde in Ausbildung
• Hunde, Meerschweinchen, Schafe, Kaninchen