Marie-Sophie Janke

ARNO KOHLEM

Ö1 Talentebörse

Marie-Sophie Janke, Mezzosopran

In Kooperation mit den österreichischen Kunstuniversitäten präsentiert Ö1 junge Künstlertalente Österreichs. Marie-Sophie Janke gewann den Wettbewerb „Zukunftsstimmen“ von Elina Garanca, die ihr seitdem als Coach verbunden ist. Seit 2025 ist die Mezzosopranistin Ensemblemitglied des Badischen Staatstheaters Karlsruhe.

Was ist Kunst?

Kunst ist für mich ein Raum, an dem Gefühle erlaubt sind, die man im Alltag oft versteckt oder verstecken muss, je nachdem, in welcher Zeit oder an welchem Ort man aufgewachsen ist. Außerdem ist sie eine Art von Kommunikation auf einer tieferen Ebene, die mit Sprache nicht unbedingt etwas zu tun hat. Wenn sie echt ist, dann berührt sie.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Die Kunst begleitet mich eigentlich schon mein gesamtes Leben. Schon als Kind war ich fasziniert von der Oper und Musik. Eine besondere Erinnerung für mich ist, dass ich den ‚Abendsegen‘ aus Hänsel und Gretel jeden Abend mit meiner Mama gemeinsam vor dem ‚ ins-Bett-gehen‘ gesungen habe.

Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?

Ich denke, alle 3 Faktoren spielen eine große Rolle. In meinem Fall ist es aber vor allem das ‚Müssen‘. Ich habe das Gefühl, ich kann gar nicht anders, als zu singen. Das ‚Können‘ kommt mit der Ausbildung. Das ‚Wollen‘ ist dieses Brennen, das wir Sänger fühlen, die Leidenschaft.

Wo würden Sie am liebsten auftreten?

Ich liebe das Badische Staatstheater Karlsruhe, weil ich dort gerade an Partien wie Octavian, Hänsel oder Zerlina wachsen darf. Aber ein Traum wäre natürlich, eines Tages an der Wiener Staatsoper zu singen, in meiner Heimatstadt.

Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?

Es gibt so viele wunderbare Menschen auf dieser Welt. Am liebsten mit jemandem, der mich dazu inspiriert, eine bessere Künstlerin und Person zu sein.

Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?

Wahrscheinlich für eine Reise. Ich liebe es, neue Kulturen und Orte zu entdecken.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

Hoffentlich in einem Engagement, dass mich weiterhin fordert und erfüllt – eine Mischung aus Gastspielen und festen Engagements. Außerdem würde ich sehr gerne irgendwann unterrichten, das ist etwas, was mir sehr viel Spaß macht.

Haben Sie einen Plan B?

Nein, zumindest momentan keinen konkreten. Ich habe mich bewusst für diesen Weg entschieden und konzentriere mich ganz auf die Musik.

Wollen Sie die Welt verändern?

Ja, aber nicht im politischen Sinn. Ich möchte gerne, dass Menschen nach einer Vorstellung anders hinausgehen, als sie hereingekommen sind, vielleicht ein bisschen offener, menschlicher und verletzlicher. Das ist die Art von Weltveränderung, die ich gerne bewirken würde.

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