Ursachen und Linderungen
04. Muskelverspannungen
29. September 2010, 00:35
Meist sind Muskelverspannungen im Bereich der Wirbelsäule auf eine Fehlbelastung bzw. Fehlhaltung zurückzuführen. Durch Sauerstoffmangel und die daraus resultierende Stoffwechselstörung verhärten sich die Muskeln im betroffenen Bereich. Weiters können Verletzungen (z. B. ein Knochenbruch) zu veränderten Spannungszuständen in der Muskulatur führen.
Auch durch psychische Belastung kann es zu Verspannungen der Nacken- und Schultermuskulatur kommen. Aus einem Schutzbedürfnis heraus geraten betroffene Kinder in eine ziemlich unentspannte Haltung. Sie ziehen ihren Kopf unbewusst ein und heben gleichzeitig die Schulten.
Der "Schmerz-Kreislauf"
Verspannte Muskeln schmerzen. Um den Schmerz nicht zu verstärken werden die Kinder in eine so genannte Schonhaltung gedrängt. Diese wiederum führt zu weiteren Muskelverspannungen, dann eben in anderen Körperbereichen und zu weiteren Schmerzen. Ein Teufelskreis, den es zu unterbrechen gilt.
Linderung der Verspannungen
Um langfristig die Verspannungen zu lösen, müssen die Ursachen für die Fehlhaltung beseitigt werden, z. B. durch die Anpassung des Schreibtisches und des Sessels an die aktuelle Größe des Kindes. Überprüfen Sie auch die Schlafgewohnheiten Ihres Kindes und lassen Sie sich bei Neuanschaffung eines Bettes, von einem Fachmann (z. B. Orthopäden) beraten.
Sind die Verspannungen psychisch bedingt, dann sollten Sie versuchen mit Ihrem Kind - und wenn nötig auch in Zusammenarbeit mit Lehrern und Schulärzten - diese Belastung im wahrsten Sinn des Wortes von den "Schultern" des Kindes zu nehmen. Ein wichtiger Ansprechpartner ist dabei der Kinderarzt, der die Entwicklungen Ihres Sprösslings von Geburt an verfolgt.
Manchmal kann auch Wärme wie z. B. ein entspannendes Bad die schmerzhaften Verspannungen des Kindes lindern.
Medikamente sollten nur im Notfall und nach Rücksprache mit dem Arzt verabreicht werden. Dazu zählen auch schmerzstillende Medikamente, die rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind.
Die beste Vorbeugung gegen Verspannungen sind regelmäßige Bewegung und Sport.
Wachstumsschmerzen oder nicht?
Viele Kinder leiden während des Wachstums unter Schmerzen. Typisch ist ein dumpfes Pochen am Fußgelenk, im Knie oder in den Beinen. Diese Attacken kommen häufig abends oder nachts. Meist hilft Wärme oder eine Massage.
Sport stärkt die Muskulatur und wirkt daher vorbeugend. In der Regel vergehen diese Schmerzen recht schnell wieder. Kommt es aber immer wieder an der gleichen Stelle zu Beschwerden, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
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