Das größte Organ
08. Die Haut
29. September 2010, 00:35
Die Haut ist nicht nur das größte, sondern auch ein höchst komplexes Organ. Diese Tatsache bereitet auch den Wissenschaftlern Kopfschmerzen. Denn die Züchtung autologer Hautzellen ist nur begrenzt machbar. Derzeit ist es "nur" möglich autologe Oberhautzellen im Labor herzustellen. Das Ziel, nämlich ein komplettes Hautareal mit all seinen Schichten künstlich herzustellen, liegt noch in weiter Ferne.
Funktionen der Haut
Die Haut ist mit Sensoren für Wärme, Vibration, Schmerz, Druck und Berührung ausgestattet. In der Haut liegen aber auch Haarwurzeln sowie Drüsen für Schweiß, Talg und Duftstoffe.
Die Oberhaut
Die Oberhaut (Epidermis) ist die äußerste Hautschicht und besteht aus ständig nachwachsenden Zellen. Diese verhornen auf ihrem Weg von innen nach außen und werden laufend durch Abnutzung abgetragen oder von der Haut abgestoßen. 85 Prozent der Epidermiszellen sind Keratinozyten, die in der Lage sind, sich in Horn umzuwandeln. Zwischen diesen Zellen liegen die pigmentierten Melanozyten. Sie färben die Haut bräunlich ein und machen sie gegen Strahlung unempfindlich.
Die Lederhaut
Die Lederhaut (Dermis) ist eine unter der Oberhaut liegende Bindegewebsschicht, die in zwei Schichten, Papillarschicht und Geflechtschicht unterteilt wird.
Die Papillarschicht dient der Ernährung der Oberhaut und verankert die Oberhaut in der Lederhaut. Die Geflechtschicht verleiht der Haut durch kräftige Kollagenfaserbündel eine hohe Zerreißfestigkeit. Aus ihr stammen die Anhangsgebilde der Haut (bspw. Haare). Sie enthält freie Nervenendigungen für mechanische, thermische und Schmerzempfindungen.
Die Unterhaut
Die Unterhaut (Subcutis) besteht vorwiegend aus Fett- und Bindegewebe. Als Isolierschicht schützt sie vor Wärmeverlust und dient als Energie- und Wasserspeicher. Sie polstert innere Organe und Muskulatur gegen Stoß und Druck von außen ab. In der Unterhaut verlaufen Gefäße und Nerven der Haut und die Hautdrüsen und Haarwurzeln.
Wann wird Hautersatz nötig
Grundsätzlich ist die Haut in der Lage, sich selbst zu regenerieren und Defekte mit voll funktionstüchtigem Gewebe zu ersetzen. Bei größeren Wunden ist dieser Vorgang jedoch sehr langwierig, da die endgültige Abdeckung der neu gebildeten Haut nur von den Rändern oder erhalten gebliebenen Hautinseln in der Wunde ausgeht.
Wenn eine Wunde nicht durch eine Naht verschlossen werden kann, kommt die Hauttransplantation in Frage. Vor allem nach Verbrennungen, chronischen Geschwüren oder Operationen mit großem Hautverlust wird sie eingesetzt.
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