Kühlung durch Wasser
04. Methoden zur Wärmeabfuhr
29. September 2010, 00:35
Die Wärmeleitfähigkeit von Wasser ist etwa 30 Mal so hoch wie jene von Luft. Deshalb ist der Kontakt mit 60 Grad heißem Wasser für den Menschen wesentlich schmerzhafter als jener mit gleich warmer Luft. Umgekehrt ist Wasser aber auch ein wesentlich besseres Mittel zur Wärmeabfuhr, was auch den Effekt des Schwitzens erklärt.
Um dem Körper eine Wärmeabfuhr durch Schwitzen zu erleichtern, ist es unter anderem empfehlenswert, mehrmals pro Tag lauwarm zu duschen oder zu baden und sich danach nicht abzutrocknen. Die Wassertropfen auf der Haut erzeugen zusätzliche Verdunstungskälte, die den Körper abkühlt. Je kälter diese Tropfen sind, umso schwerer verdunsten sie, daher ist dieser Effekt bei kalten Duschen geringer.
Wird heiß geduscht (also mit Temperaturen in der Nähe der Körperkerntemperatur von etwa 37 Grad Celsius), so wird dem Körper durch die Erweiterung der Blutgefäße sogar noch zusätzliche Wärme zugeführt. Ideal zur Abkühlung sind daher lauwarme Duschen oder Bäder mit etwa 20 bis 30 Grad, ohne die Haut danach abzutrocknen.
Kühlung durch Luftbewegung
Die Verdunstung von Wasser oder Schweiß auf der Haut und damit die produzierte Verdunstungskälte, hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab: Einerseits von der Luftfeuchtigkeit, die in der Regel beim Aufenthalt im Freien kaum zu beeinflussen ist.
Klimaanlagen hingegen wirken nicht nur über die Kühlung, sondern auch über die Entfeuchtung der Luft, die ähnlich wie im Wüstenklima eine gedrosselte Schweißproduktion zur Folge hat. Der zweite Faktor ist die Luftbewegung. Sie unterstützt die Abfuhr der Verdunstungskälte und reduziert damit indirekt auch die Notwendigkeit des Schwitzens.
Weite Gewänder und Ventilatoren
Die weiten losen Gewänder der Wüstenbewohner, die nicht an der Haut anliegen, schützen nicht nur vor der Strahlungshitze der Sonne, sondern erleichtern auch die Luftzirkulation. Auch künstliche Luftbewegungen sind hilfreich, wie etwa jene, die durch Ventilatoren oder Fächer erzeugt werden.
Luftbewegungen verhindern einen Wärmestau, der vor allem bei hoher Luftfeuchtigkeit und geringer Luftbewegung eintreten kann. Diese Gefahr besteht im Alltag vor allem in stehenden Autos oder schlecht belüfteten Räumen.
Besonders gefährdet durch Wärmestau sind Kleinkinder und Säuglinge, denn sie haben eine weniger effektive Wärmeregulation als Erwachsene und brauchen daher besonderen Schutz vor der Hitze. Besonders groß ist die Gefahr eines Wärmestaus für Kinder zum Beispiel in Fahrradanhängern oder Strandkörben aus dichtem Kunststoff.
Wärmeabfuhr in der TCM
Neben der Ernährung mit "kühlenden Nahrungsmitteln" (Fisch, Gemüse, Minze, Grüner Tee, säuerliche Geschmacksrichtungen), bietet die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) noch andere Möglichkeiten der Hitzeabfuhr. Durch die Akupunktur oder das Schröpfen bestimmter Körperpunkte, soll dem Körper Hitze entzogen werden. Nach der TCM gibt es außerdem bestimmte "Hitzetypen", also Menschen, die durch einen Überschuss von "Yang" oder einen Mangel an "Yin" für Hitze besonders anfällig sind.
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