Uneinheitliche Beurteilung
Klassische Tragödie
29. September 2010, 00:35
In seinem berühmtesten Theaterstück "Endstation Sehnsucht" erkundet Tennessee Williams, ob ein Leben nach dem Verlust aller Illusionen noch möglich ist. Seit dem 11. Dezember auf der Probebühne des Schauspielhauses Graz.
Die Presse
Von einem höchst beachtlichen Grazer Regiedebüt der in Hamburg ausgebildeten Barbara Weber spricht die Presse:
Bravourös reizt Reichert alle Trümpfe aus im Dreiecksspiel, das mit gezielten Cuts kurze Nachdenk-Standbilder erzeugt, ohne das vertrackte Auseinanderleben der Figuren zu bremsen. Newcomer Thomas Kornack besticht als verklemmtes Muttersöhnchen Mitch. Der Zug fährt ab in Richtung Hoffnungslosigkeit. Zeitgemäß, wie der lange Premieren-Applaus signalisierte.
Neue Kronenzeitung
Von einer harmlosen Gefühls-Hölle im Schnelldurchlauf spricht Martin Gasser:
Weber setzt auf Tempo statt auf Atmosphäre und hudelt das Stück in 70 Minuten über die Bühne. Was ließe sich in diesem Werk nicht an klaustrophobischer Atmosphäre, an latenter sexueller Gewalt und (auto-)destruktiven Tendenzen finden, Webers Trefferquote ist leider niedrig.
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