Mehr Risikoreduktion durch innovative Behandlungswege
07. Neue Medikamentenkombination
29. September 2010, 00:35
"In der Behandlung zu niedriger HDL-Werte gibt es jetzt erstmals einen völlig neuartigen Behandlungsansatz mit dem Wirkstoff Niacin als Retardpräparat. Niacin gehört zur Gruppe der Vitamine", erklärt unser Sendungsgast, der Wiener Stoffwechselexperte Univ.-Prof. Dr. Bernhard Ludvik. "Diese Substanz kann den Spiegel des lebenswichtigen HDL-Cholesterins um bis zu 30 Prozent erhöhen, und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen weiter drastisch reduzieren. Natürlich sollte dabei immer auch das Lebensstil-Management mit im Auge behalten werden: Gewichtsverlust, Tabakverzicht und mehr Bewegung sind und bleiben ganz wesentliche Risiko-Senker."
Niacin plus Statin: Bis zu 90 Prozent Risikoreduktion
"Als besonders interessanter Kandidat hat sich Niacin auch in Kombination mit anderen Behandlungsoptionen erwiesen", so Prof. Ludvik. "Denn die Kombination mit einem Statin eröffnet jetzt die Möglichkeit, bei mehr Patienten zugleich optimale LDL-Werte und hohe HDL-Werte zu erreichen. Eine solche Kombination, zeigen uns Studien, senkt das kardiovaskuläre Risiko viel stärker, als dies mit einem Statin allein möglich ist."
In der "HDL Atherosclerosis Treatment Study" (HATS) wurde etwa Niacin mit dem Lipidsenker Simvastatin kombiniert. Dieses Medikamenten-Duo senkte das LDL-Cholesterin um 42 Prozent und steigerte das HDL-Cholesterin um 26 Prozent. Das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse ließ sich insgesamt gegenüber dem Placebo um 90 Prozent senken.