Eiweiße, Kohlenhydrate und Lipide
01. Der Fettstoffwechsel
29. September 2010, 00:35
Unsere Nahrung setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen (Nährstoffen) zusammen. Zu den drei Hauptnährstoffen zählen Eiweiße, Kohlenhydrate und Lipide (Fette). Weitere wichtige Bestandteile sind: Vitamine, Wasser und Mineralstoffe, Spurenelemente und Ballaststoffe. Die Hauptnährstoffe (Eiweiß, Kohlenhydrate, Fette) dienen nicht nur als Energielieferant, sondern sind gleichzeitig auch für den Aufbau und für die Erneuerung körpereigener Substanzen zuständig.
Eiweiß und Lipide
Während Eiweiße vor allem dem Aufbau der Muskulatur, des Blutplasmas und der Enzyme dienen, sind die Kohlenhydrate und Lipide Energielieferanten und Speicherstoffe zugleich. Eine besondere Bedeutung haben die Lipide (Fette). Auf der einen Seite dienen sie als so genanntes Depotfett, zur langfristigen Energiereserve worauf der Körper im Bedarfsfall zurückgreifen kann, auf der anderen Seite sind sie als Organfett, das manche Organe (wie z.B. die Niere) in ihrer natürlichen Lage fixiert und durch einen Fettpolster schützt, lebensnotwendig.
Lipide im Blut
Lipide werden mit der Nahrung aufgenommen oder auch teilweise im Körper selbst produziert. Fette selbst sind wasserunlöslich und benötigen ein Vehikel, so genannte Lipoproteine, die einen Transport im Blut überhaupt erst möglich machen. Diese "Transportmittel" binden z.B. das Cholesterin, welches so im Blut gelöst und damit vom Verdauungstrakt zur Leber und den Zellen transportiert werden kann.
Um eine Ablagerung an den Oberflächen der Blutgefäße zu vermeiden, muss Fett in sehr kleinen Tröpfchen weitergeleitet werden. Bei verschiedenen Erkrankungen ist meist der Anteil bestimmter Arten dieser Transportproteine im Blut erhöht, und es kann zu Ablagerungen des Fettes kommen. Erkrankungen wie Bluthochdruck, Arterienverkalkung und die daraus resultierenden Konsequenzen, wie Herzinfarkt, Schlaganfall, etc. sind die Folge.
Lipide werden in drei große Gruppen eingeteilt: Die Triglyzeride, die Phospholipide und das allseits bekannte Cholesterin.
Triglyzeride
Triglyzeride sind so genannte Neutralfette, die aus der Nahrung zugeführt werden und vom Blut - mit Hilfe von Lipoproteinen sehr geringer Dichte (VLDL) - in die Körperfettdepots transportiert werden. Zucker z. B. wird - sofern er nicht zur Energiegewinnung dient - in Triglyzeride umgewandelt und anschließend im Fettgewebe gespeichert.
Normalerweise wird der Anteil der Triglyceride immer kleiner, je länger die Lipoproteine im Blut zirkulieren, denn Muskel- oder existierende Fettzellen nehmen einen großen Teil der Triglyceride sofort auf. Werden die Triglyceride aber nicht richtig verwertet, führt dies zu einer Verdichtung der LDL-Transportsysteme, und macht sie damit gefährlicher für die Gefäßwände.
Die Bedeutung eines erhöhten Triglyzeridspiegels für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wurde lange Zeit eher unterschätzt. Die so genannte Hypertriglyzeridämie (Triglyzerid-Spiegel höher als 200 mg/dl) in Kombination mit einem geringen HDL-Wert erhöht das Arteriosklerose-Risiko deutlich. Vor allem bei Diabetikern, die ein gestörtes Abnahmesystem für Triglyceride haben können, ist dieser Parameter eine weitere, wichtige Messgröße.
Phospholipide
Phospholipide, auch Lecithine genannt, zählen zu den wichtigsten Bausteinen jeder Körperzelle und sind am Aufbau und der Funktion wichtiger Organe, wie z.B. Herz, Leber und Nieren, aber auch des Gehirn- und Nervengewebes beteiligt.
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