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Von Planetoiden, Asteroiden und Kleinplaneten

Das Minor Planet Center

Das Kleinplanetenzentrum in Cambridge, im US-Staat Massachusetts, gibt sich alle Mühe, dass es den Menschen nicht so ergeht wie den Dinosauriern. Sie sind bekanntlich wegen der klimatischen Veränderungen, die ein Asteroideneinschlag vor der Küste von Yukatan vor 65 Millionen Jahren zur Folge hatte, ausgestorben.

Anlaufstelle für alle Informationen aus aller Welt

Das von der Internationalen Astronomischen Union betriebene "Minor Planet Center" ist die einzige Anlaufstelle für alle Informationen aus aller Welt über Kometen und Asteroiden.

Die Hauptlieferanten der Informationen sind das Jet Propulsion Laboratory der NASA in Passadena, Kalifornien, das Lincoln Observatory des renommierten Massachusetts Institute of Technology und passionierte Laien, die die Bewegungen im Kosmos beobachten.

Auf der Suche nach Asteroiden

In dieser Einrichtung der Internationalen Astronomischen Union werden die Daten gesichtet, geordnet, Objekte identifiziert und Umlaufbahnen berechnet. Im Mittelpunkt des Interesses stehen derzeit eher die Asteroiden.

Das liegt am internationalen Trend, vor allem die großen Brocken dieser Himmelkörper zu identifizieren, ehe sie uns auf den Kopf fallen. Derzeit hält man bei 85.117 ordnungsgemäß nummerierten Asteroiden. Tatsächlich gibt es mehr als eine Million Asteroiden, wobei die überwiegende Mehrzahl sich in zwei Asteroidengürteln unseres Sonnensystems aufhält.

Asteroid oder Kleinplanet

Der Direktor des Kleinplanetenzentrum Brian Marsden hält den Begriff "Asteroid" für irreführend: "Ich ziehe den Begriff 'Kleinplanet' vor. Es gibt acht Großplaneten. Davon sind Erde, Merkur, Mars und Venus feste Planeten; Jupiter, Uranus, Saturn und Neptun sind Gasplaneten. Ich würde auch Pluto als Kleinplanet bezeichnen. Er war ja das erste Objekt, das man im Gürtel jenseits von Neptun entdeckt hatte."

Im Asteroidenhauptgürtel zwischen Jupiter und Mars gibt es mindestens eine Million Asteroiden. Von besonderem Interesse für die Forscher sind jedoch nicht die Objekte, die friedlich ihren Umlaufbahnen in den jeweiligen Gürteln folgen, sondern die so genannten Near-Earth-Objekte, die erdnahen Objekte, die der Erde potentiell gefährlich werden können.

Near-Earth-Objekt

Ein Near-Earth-Objekt ist etwas, das der Erde recht nahe kommen kann. Darunter versteht man, dass es entweder 1,3 astronomische Einheiten von der Sonne oder 0,3 astronomische Einheiten von der Erde entfernt ist. Die Entfernung zwischen Erde und Sonne beträgt rund 150 Millionen Kilometer. Ein erdnahes Objekt muss also auf mindestens 40 Millionen Kilometer an die Erde herankommen.

Eros und 2004 FU 162

Der erste erdnahe Asteroid wurde Eros benannt und 1898 entdeckt. Er näherte sich der Erde auf 15 Millionen Kilometer an. Ende der 90-Jahre schickte die US-Raumfahrtbehörde NASA eine Sonde zu Eros, um den pockennarbigen Riesenasteroiden von 33 km Länge zu analysieren.

2004 FU 162 ist mit seinen fünf bis zehn Metern Durchmesser im Vergleich dazu ein Winzling. Heuer kam dieser Asteroid bis auf 6500 Kilometer an die Erde heran. Es war die größte Annäherung eines Asteroiden, die man mit Teleskopen je beobachtet hat.

Kleine Objekte treffen tagtäglich auf die Erde. Sobald ein Asteroid - egal wie groß - auf der Erde aufschlägt, nennt man ihn Meteorit. Asteroiden dagegen behalten ihre Umlaufbahn, gemessen an unserer Lebenszeit, auf Ewigkeit.