Anerkennung

Stephen Wittwer

Streams

Elf Jahre nach "World of Strings" lässt Stefan Wittwer seine zweite Solo-Einspielung "Streams" folgen. Während "World of Strings" eine Live-Aufnahme - oder wenn man so will, eine nackte Gitarren-Scheibe - war, präsentiert sich "Streams" als vielschichtiges, komplexes, aber durchaus hörbares Texturgefüge.

Es reflektiert Wittwers Arbeit mit Live-Elektronik, die zu einer überraschenden, aber absolut logischen Symbiose geführt hat. Was Gitarre ist und was digital verarbeitet wurde, was live gespielt und was später synthetisiert wurde - all das lässt sich nicht länger klar auseinander halten.

Ungewöhnliche Spieltechniken

Jeder Track hat seine eigene Herkunfts- und Entwicklungsgeschichte. Allen gemeinsam ist jedoch, dass sie auf Aufnahmen einer E-Gitarre beruhen und häufig ungewöhnliche Spieltechniken, manuelle Gesten und mechanische Präparierung oder Installation einschließen. Bisweilen war weder Verstärker noch Lautsprecher beteiligt (sehr leise), manchmal gab es zahlreiche davon (sehr laut). In vielen Fällen waren in den Lauf des elektrischen Signals analoge Prozessoren eingeschaltet - Geräte für Ringmodulation, spannungsgesteuerte Filter, Valve-Distortion, dynamische Kompression, Resonanz und dergleichen.

Jeder Track besteht nur aus dem Material der jeweils zugehörigen Aufnahmesituation (sei es Mikrofon, Line-In oder beides) - hier wird kein "gefundenes" oder "konkretes" Material beigemischt - alles war schon da, aber möglicherweise auf einem subliminalen Niveau versteckt.