Anerkennung

Natasha Barrett

Little Animals

“In einem Wald voller kleiner Tiere zeigen diese ihr expressives Selbst in der Transformation, in der Gegenüberstellung und Interaktion mit ihrer Klang-Umgebung. Langsam verlieren Klangfragmente die akustische Bindung an ihren Ursprung und hinterlassen die bloße Essenz ihres expressiven Gehalts, um nach und nach einen abstrakten musikalischen Diskurs zu entfalten."

Hör-Prozess

Die Möglichkeit, jedes beliebige Klang-Material in einer musikalischen Komposition verwenden zu können, suggeriert einen direkten Weg zu den expliziten wie impliziten Beziehungen zwischen dem Klang, der Person, ihren Emotionen und Erfahrungen mit der Welt.

Hier findet der Prozess des Hörens auf zweierlei Art statt: Einerseits wird der Zuhörer vom akustischen Gehalt des Klang-Materials geleitet - von seinen spektralen Charakteristiken, von Form, Gestus und Richtung-, andererseits interpretiert der Hörer selbst fortwährend die Bedeutung der Klänge, die extern zum intrinsischen Gehalt des Werkes zusammengefügt werden.

Computer als Kompositions-Werkzeug

Der Einsatz des Computers als Kompositions-Werkzeug zur Erforschung dieser Beziehungen erlaubt kompositorische Techniken zur Manipulation des Zeitflusses der Natur und der physischen Welt und ermöglicht gleichzeitig dem Hörer, nicht nur die Konnotationen oder die außermusikalische Bedeutung des Klang-Materials individuell zu erforschen, sondern auch das eigene Gefühl für den Zeitfluss in der Hör-Erfahrung zu hinterfragen.

Die kombinierte Interpretation der unmittelbaren Charakteristika des Materials, die Erinnerung an einen breiteren musikalischen Kontext und die Assoziationen mit der Artikulation und dem physischen Ablauf von Ereignissen in der Wirklichkeit erzeugen innerhalb des neuen Kontexts in der Musik einen neuen Zeitrahmen, innerhalb dessen der vom Hörer erwartete Fluss der Zeit mit der klanglichen Entwicklung in Widerspruch geraten kann und zu einer paradoxen Wahrnehmung des Phänomens Zeit führt.