Eine Methode der Myomentfernung

04. Die Thermotherapie

Diese neue Methode der Myomentfernung wurde in den letzten Jahren entwickelt. Dabei werden die Myome per gezieltem Ultraschall auf bis zu 80 Grad Celsius erhitzt und zerstört. Das abgestorbene Gewebe wird dann ähnlich wie bei einer Infektion einfach vom Körper abgestoßen.

Unter MRI-Kontrolle
Die Ultraschallwellen passieren die Haut und bündeln sich genau an ihrem Zielort im Körper. Dadurch entsteht an diesem anvisierten Punkt hohe Energie in Form von Hitze, die das Myom zerstört.

Während der Behandlung liegt die Patientin in einer Magnetresonanzröhre mit dem Bauch auf einem Gelkissen. Durch die Kontaktmasse leiten die Radiologen Ultraschallwellen, die sich im Myom fokussieren. An diesem Punkt entstehen Temperaturen zwischen 60 und 80 Grad Celsius, die das Gewebe einschmelzen. Die Wirkung der Strahlen lässt sich per Magnetresonanztomografie online über den Bildschirm verfolgen.

Genaue Zieleinstellung nötig
Damit die Schallwellen nur das Myom, und nicht das umliegende Uterusgewebe zerstören, gibt es verschiedene Größen für den Brennpunkt, angefangen bei zwei Millimeter bis zu einem Zentimeter. Im Randbereich fällt die Hitze innerhalb weniger Millimeter auf Körpertemperatur ab. Prinzipiell lassen die Radiologen einen Sicherheitsabstand von einem halben Zentimeter zum gesunden Gebärmuttergewebe, denn es reicht aus, nur das Zentrum des Myoms zu behandeln.

Noch keine Routinebehandlung
Die Thermotherapie ist derzeit noch keine Standardbehandlung und befindet sich im Stadium der klinischen Erprobung. 70 Prozent der damit behandelten Patientinnen berichten über eine wesentliche Verbesserung der Symptome. Die Komplikationsrate liegt bei unter drei Prozent. Das Verfahren selbst ist nicht schmerzhaft. Zur Entspannung kann während der Behandlung ein angstlösendes Mittel verabreicht werden. Für Frauen im gebärfähigen Alter ist natürlich wichtig, dass die Fruchtbarkeit erhalten bleibt.

Nach den bisherigen Ergebnissen könnte die Thermotherapie in Zukunft eine schonende und ambulant durchzuführende Möglichkeit der Moymbehandlung darstellen. In Österreich wird die Thermotherapie von Uterusmyomen derzeit noch nicht angewandt.

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