Im Schatten der Bosna

Beim Würstelstand um Mitternacht

Ein Würstelstandler am Alten Markt unter dem Vordach seines mobilen Verkaufsvehikels im Gespräch mit einer Dame. Es regnet.

Mann: Is scho vorbei mit di Festspiele heit?

Frau: Jo, Festspü-Leit san scho durch. No a Stiegl, a klans.

Standler geht zurück in die fahrbare Schank.

Mann, von drinnen: A dreh und drink für die Dame, bitte gerne.

Frau: I bin jo ned so fia'd Opa. Und jo, heid woa ned sofü los bei da Leinwand. Bein Freiluftkino hintn. Idomeneo. Des is ned so fia di Leit.

Mann: In Bregenz mochans des supa. Beeindruckend. Do mecht i hin.

Frau: Gestern woa Hoffmanns Erzählungen, diese Operette. Do mog i a Liad so gern. A Liad hoit. Hob i ma angschaut bei da Leinwand.

Mann: Weil in Bregenz des is scho beeindruckend.

Frau: Jo. So wie dieser Steinbruch. Im Burgenland. Do unten bei da Grenz.

Mann: Jo genau, do woa i a scho amoi. Woatns. Wia hastn des.

Frau: Des is jo scho ziemlich berühmt.

Mann: Jo, sehr berühmt. Scho berühmter ois Mörbisch. Des is jo goa nix mehr dagegen.

Frau: Ah, St. Margarethen.

Mann: Aja. Do mecht i a wieder hin. In der Pension. Und zu diesem Runden. Wia haßt des? Des Runde?

Frau: I homa docht si san in Pension?

Mann: Jo, bei der Bahn. Oba ned hier beim Standl. Wia haßt des Runde in Italien?

Die Frau trinkt einen großen Schluck Bier.

Mann: Des große mit der Arena.

Frau: Verona.

Mann: Aja. I mog jo den Gefangenenchor. Nabucco. Do rinnts ma scho koit üban Buckl.

Die Frau nickt.

Mann: Do in Bregenz hobns den Gefangenchor g’hobt so richtig mit die Leit hintan Gitter. Gewaltig.