Im Schatten der Bosna
Beim Würstelstand um Mitternacht
29. September 2010, 00:35
Ein Würstelstandler am Alten Markt unter dem Vordach seines mobilen Verkaufsvehikels im Gespräch mit einer Dame. Es regnet.
Mann: Is scho vorbei mit di Festspiele heit?
Frau: Jo, Festspü-Leit san scho durch. No a Stiegl, a klans.
Standler geht zurück in die fahrbare Schank.
Mann, von drinnen: A dreh und drink für die Dame, bitte gerne.
Frau: I bin jo ned so fia'd Opa. Und jo, heid woa ned sofü los bei da Leinwand. Bein Freiluftkino hintn. Idomeneo. Des is ned so fia di Leit.
Mann: In Bregenz mochans des supa. Beeindruckend. Do mecht i hin.
Frau: Gestern woa Hoffmanns Erzählungen, diese Operette. Do mog i a Liad so gern. A Liad hoit. Hob i ma angschaut bei da Leinwand.
Mann: Weil in Bregenz des is scho beeindruckend.
Frau: Jo. So wie dieser Steinbruch. Im Burgenland. Do unten bei da Grenz.
Mann: Jo genau, do woa i a scho amoi. Woatns. Wia hastn des.
Frau: Des is jo scho ziemlich berühmt.
Mann: Jo, sehr berühmt. Scho berühmter ois Mörbisch. Des is jo goa nix mehr dagegen.
Frau: Ah, St. Margarethen.
Mann: Aja. Do mecht i a wieder hin. In der Pension. Und zu diesem Runden. Wia haßt des? Des Runde?
Frau: I homa docht si san in Pension?
Mann: Jo, bei der Bahn. Oba ned hier beim Standl. Wia haßt des Runde in Italien?
Die Frau trinkt einen großen Schluck Bier.
Mann: Des große mit der Arena.
Frau: Verona.
Mann: Aja. I mog jo den Gefangenenchor. Nabucco. Do rinnts ma scho koit üban Buckl.
Die Frau nickt.
Mann: Do in Bregenz hobns den Gefangenchor g’hobt so richtig mit die Leit hintan Gitter. Gewaltig.