Pressekonferenz mit Muti

Codename Mäuse

Die Presseterrasse mit dem unvergleichlichen Ausblick - sie liegt auf Schnürbodenniveau des Hauses für Mozart und auf Augenhöhe mit den wunderschönen Glockentürmen der Stadt - war bis auf den letzten Platz besetzt. Maestro Muti war gekommen, um mit Jürgen Flimm das gemeinsame Opernprojekt vorzustellen: "Moise et Pharaon". Das "i" lässt sich hier leider nicht mit zwei Punkten darstellen, ist aber für die Aussprache unerlässlich. Sonst wird aus Moise Mäuse - unter diesem Codenamen ist das Projekt auch unter Journalisten und Mitarbeitern bekannt.

Mit Nagern hat die Geschichte aber nichts zu tun, hier gerät ein Liebespaar zwischen die Mühlsteine zweier verfeindeter Völker, erzählte Flimm. Und Maestro Muti freute sich, mit elegant modischen Sonnenbrillen bewehrt, dass die seriöse Seite Rossinis nun auch nördlich der Alpen Beachtung findet.

Mächtige Tableaus, riesige Chorszenen, ein pathetisches Libretto - große Aufgaben für den Regisseur, der es nicht leicht hatte. Flimm selbst ging auch kurz auf die schwierige Entstehungsgeschichte dieser Produktion ein. Dem ursprünglich vorgesehenen Regisseur liefen die Kosten für’s Bühnenbild aus dem Ruder und so zog man die Notbremse und Flimm selber ging - entgegen früherer Ankündigungen, in der eigenen Intendanz eher nicht Regie führen zu wollen - ans Werk.

Findet auf der Presseterrasse ein Gespräch statt, bilden sich auf der Treppe vom Mönchsberg hinunter in den Toscanini-Hof Grüppchen interessierter Passanten. Unter sie mischte sich für kurze Momente Ingo Metzmacher, Dirigent von Nonos "Al gran sole", als er von seinem Quartier herabstieg und den Ausführungen Maestro Mutis lauschte. Magic Moments vorm Mönchsberg.

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Salzburger Festspiele - Moise et Pharaon