Ein Mischsystem

03. Die rot-weiß-rote Realität

In Österreich agieren Krankenhäuser unterschiedlich. Man unterscheidet:

  • öffentliche
  • privatgemeinnützige und
  • private Krankenhäuser.
Öffentliche Krankenhäuser
Sie agieren in Österreich überwiegend im Rahmen einer privatwirtschaftlichen Rechts- und Organisationsform. In den Bundesländern sind dies fünf GmbHs, eine AG, eine Betriebsgesellschaft in Form eine Körperschaft öffentlichen Rechts, ein Unternehmen im Rahmen der öffentlichen Verwaltung und ein Fonds mit eigener Rechtspersönlichkeit.

Privat gemeinnützige Krankenhäuser
Sie nehmen an der öffentlichen Versorgung teil, bekommen gleiche Finanzmittel wie öffentliche Spitäler, im Falle von Defiziten werden diese von der öffentlichen Hand getragen.

Private Krankenhäuser
Sie nehmen einen Anteil von etwa 39 Prozent der Krankenanstalten ein. Sie stellen etwa 27 Prozent der Spitalsbetten. Da man sich von privaten Rechtsträgern eine wesentlich bessere Effizienz erwartet, entwickeln sich zusehends eine Reihe von privaten Krankenhäusern.

Ein interessantes österreichisches Spezifikum ist, dass auch in den klassischen allgemeinen öffentlichen Krankenhäusern Spitalsärzte im Hinblick auf "ihre" Privatpatienten als Privatanbieter auftreten und öffentliche Einrichtungen für ihre Behandlungen nutzen und abrechnen. Das zeigt, dass de facto eine Trennlinie zwischen privaten und öffentlichen Anbietern kaum zu ziehen ist.

Anzahl der Krankenhäuser in Österreich nach Rechtsträgern
(2005, Quelle: Statistik Austria)

Rechtsträger, Öffentlichkeitsrechtmitohne
Insgesamt131133
Bund 10
Länder/Gesellschaften832
Gemeindeverbände71
Gemeinden, Gem.gesellschaften171
Krankenkassen/Fürsorgeverbände16
Unfall-; Pensionsversicherungsanstalten 33
Geistl. Orden 1923
Vereine, Stiftungen28
Privatpersonen/-gesellschaften249

Im österreichischen Gesundheitssystem nehmen Ärzte eine zentrale Rolle ein, sie treffen die Entscheidung über die Behandlungsart des Patienten und somit über die Kosten. In Österreich sind dies 4.285 niedergelassene Allgemeinmediziner sowie 3.860 Fachärzte jeweils mit Kassenverträgen. Volkswirtschaftlich betrachtet agieren diese Ärzte als Privatanbieter im Rahmen eines PPP-Modells (Private-Partnership-Modelle, Unternehmen springen wirtschaftlich ein), die für eine öffentliche Stelle - die gesetzliche Krankenversicherung - tätig werden.

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