Viele Dialysepatienten sind Diabetiker

04. Nierenschäden durch Diabetes

Wenn eine Blutzuckerkrankheit 10 - 20 Jahre bestanden hat, zeigen sich oft Schäden an verschiedenen Organen. Auch die Niere ist bei 25 bis 35 Prozent der an Diabetes Erkrankten betroffen. Dies gilt sowohl für Menschen mit Typ I - Diabetes, als auch für Menschen, die am Typ II - Diabetes leiden. Dieses Krankheitsbild nennt man auch diabetische Nephropathie. Etwa 30 Prozent aller Dialysepatienten sind Diabetiker.

Wie schädigt Diabetes die Nieren?
Erhöhte Blutzuckerwerte schädigen die Gefäßwände - besonders die des empfindlichen Kapillarsystems der Nieren. Die Probleme treten vor allem an den Nephronen auf, also den Filterstationen der Niere. Diese Filter werden in einer ersten Phase durchlässiger für Eiweiß. Später verändert sich nach und nach die Struktur der Nephrone,

In dieser Phase lässt die Entgiftungsfunktion der Niere immer stärker nach, bis die Patienten schließlich auf die Dialyse angewiesen sind. Das Gefährliche daran: Diese Veränderungen verlaufen meist schmerzlos.

An sich leicht nachweisbar
Durch regelmäßige Kontrolle der Eiweißmenge im Urin sind beginnende Schäden an der Niere leicht nachweisbar. Das erste Warnzeichen ist ein Ansteigen der Menge an Albumin im Urin.

Albumin ist ein Eiweiß, das normalerweise nur in wenigen Milligramm im Harn vorkommt. Wird die normale Ausscheidung überschritten, dann spricht man von Mikroalbuminurie. In weiterer Folge entsteht eine Makroalbuminurie - eine größere Menge Albumin findet sich im Harn. In der Folge kommt es auch zu einem Verlust der Entgiftungsfunktion.

Diabetiker mit einem zu hohen Blutdruck sind übrigens doppelt gefährdet.

Vorsorge vor Schäden durch Diabetes
Den durch Diabetes bedingten Nierenschäden kann man vorbeugen. Dazu ist eine möglichst exakte Einstellung des Zuckers nötig. Auch bei einer beginnenden Mikroalbuminurie oder einer weiter fortgeschrittenen diabetischen Nierenerkrankung ist eine exakte Blutzuckerkontrolle wichtig.

Blutdruck beachten
Zur Therapie sind auch blutdrucksenkende Medikamente wichtig. Denn der Blutdruck von Diabetes-Patienten sollte möglichst tief gesenkt werden. Ein erhöhter Blutdruck muss bei Diabetes-Erkrankten wesentlich früher behandelt werden, als es im Allgemeinen erforderlich ist. Der Blutdruck von Diabetes-Patienten sollte möglichst um 120/80 Hg liegen.

Mögliche Erfolge
Bei Diabetikern, die noch keine Eiweißausscheidung im Urin oder nur eine Mikroalbuminurie aufweisen, kann bei optimaler Kontrolle des Blutzuckers und normalem Blutdruck eine spätere Dialyse weitgehend vermieden werden.

Auch wenn schon viel Eiweiß im Urin nachweisbar ist, der Kreatininwert im Blut aber noch normal oder wenig erhöht ist, kann der Krankheitsverlauf durch eine starke Absenkung des Blutdrucks entscheidend gebremst und somit eine Dialyse verhindert oder um Jahre verzögert werden.

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