Ausscheidungsorgan Niere

07. Nierenfunktion - Teil 1

Die Nieren erfüllen lebenswichtige Aufgaben: sie entgiften unter anderem den Körper. Sie regulieren den Flüssigkeits-, den Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt im Körper. Weiters kontrollieren sie den Kalzium- und Phosphat-Stoffwechsel und spielen damit eine zentrale Rolle bei der Steuerung der Knochenneubildung.

Dazu ist ein Zusammenspiel von verschiedenen Akteuren nötig. Die so genannten Nephrone übernehmen dabei die zahlreichen Ausscheidungsfunktionen der Nieren. Dabei handelt es sich um spezialisierte Funktionseinheiten im Nierengewebe, in denen das Blut gereinigt und der Harn gebildet wird.

Aufbau und Funktion des Nephrons
Jede Niere besteht aus mehr als einer Million so genannter Nephrone, den funktionellen Einheiten. Diese Nephrone sind für die Reinigung des Blutes und die Bildung von Harn verantwortlich.

Das Nierenkörperchen
Das Nierenkörperchen ist ein Knäuel von Kapillargefäßen. Im Gegensatz zu anderen Blutgefäßen ist hier die Gefäßwand mit kleinen Lücken versehen. Diese sind gerade groß genug um Wasser, Salze und kleine Moleküle, zu denen auch Schadstoffe und Stoffwechselendprodukte gehören, durchzulassen.

Eiweiße oder Blutzellen, wie die roten Blutkörperchen, sind für diese Lücken zu groß. Sie bleiben in den Kapillargefäßen zurück. Der Blutdruck „presst“ nun Wasser, Salze und kleine Moleküle durch die Wand der Glomerulum - Gefäße, wie durch ein Sieb hindurch.

Diesen Prozess nennt man Ultrafiltration. Das Ultrafiltrat wird auch als Primärharn bezeichnet und enthält noch viele für den Körper "wertvolle“ Bestandteile wie Nährstoffe, Vitamine, Salze und Wasser.

Der Schleifenbereich des Nephrons
Der Schleifenbereich des Nephrons hat, wie der Name schon sagt, eine haarnadelähnliche Form. Seine Aufgabe ist es, alle für den Körper wertvollen Stoffe, wie Salze, Nährstoffe oder Zucker, wieder aus dem Primärharn zurückzuholen. Dies geschieht mit Hilfe von „molekularen Pumpen“.

Diese befördern die für den Körper wertvollen Substanzen wieder in den Blutkreislauf zurück. Stoffe, die der Körper mit dem Urin ausscheiden muss, um ihre übermäßige Konzentration im Organismus zu verhindern, werden als harnpflichtige Substanzen (z.B. Kreatinin, Harnstoff) bezeichnet.

Das Harnsammelrohr
Im Bereich der Harnsammelrohre wird nun der überwiegende Restteil des Wassers zurück in den Blutkreislauf befördert. Im Endteil des Schleifenbereichs und im Bereich der Sammelrohre befindet sich der Feineinstellungsmechanismus, der die auszuscheidende Wasser- bzw. Harnmenge reguliert.

Dabei wird über Rückkoppelungsmechanismen garantiert, dass der Wassergehalt des Körpers konstant bleibt. Diese Funktion der Niere ist absolut lebenswichtig, um ein Austrocknen des Organismus zu verhindern.

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