Medikamentenabhängigkeit

08. Die Therapie

Leider beginnen Medikamentenabhängige oft erst sehr spät, also bereits in einem chronifizierten Stadium, mit einer Behandlung ihrer Suchterkrankung. Die Betroffenen sind häufig schwer zugänglich und verhalten sich passiv. Entzugssymptome werden bagatellisiert oder die Kranken versuchen diese Symptome durch andere Mittel mit Suchtpotential - wie zum Beispiel Alkohol - zu kompensieren.

Die Therapie muss natürlich höchst differenziert und genau abgestimmt sein - und sollte schon deshalb stationär erfolgen.

Der körperliche Entzug
Bei der Entgiftung des Körpers werden Entzugssymptome medikamentös gemildert. Dabei wird das Medikament, welches die Abhängigkeit verursacht hat, unter strenger Aufsicht durch andere Substanzen ersetzt und schrittweise reduziert. Bei optimalen Bedingungen sollte nach vierzehn Tagen bis drei Wochen Medikamentenfreiheit bestehen. Ist das aufgrund von Spannungszuständen, Angst-, Panikstörungen, depressiven Erscheinungsbildern oder chronischen Schlafstörungen nicht möglich, dann sind die Mittel der Wahl Neuroleptika oder Antidepressiva.

Nach dem körperlichen Entzug bilden wiederum psychotherapeutische Maßnahmen das zweite, entscheidende Standbein der Therapie. Insgesamt dauert das etwa zwölf bis 16 Wochen. In der Nachbetreuung spielen auch hier Selbsthilfegruppen eine wichtige Rolle.

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