Endspurt an der Salzach

Die besten Orchester der Welt

Das Jedermann-Team feierte auf der Presseterrasse einen Stock über unserer Dramaturgenklause. Vorletzte Vorstellung. Das Team um Peter Simonischek hat es sich verdient. Wie die Jahrzehnte zuvor waren alle Vorstellungen ausverkauft. Wenn Simonischek am 27. August das letzte Mal von Ben Becker an der Brust gefasst wird, ist er Rekord-Jedermann. 91 Mal wird er dann den Jedermann gespielt haben - häufiger als jeder seiner Vorgänger. Der Nachfolger: Nicholas Ofczarek.

Rekordverdächtig ist auch der Endspurt, den die Festspiele hinlegen. Letzten Samstag war zwar der Hendl-Stand vor dem Triangel nicht mehr da, was eher für das Ende des Rummels sprechen würde. Das Programm des Festivals setzt jedoch unbeeindruckt zu einem letzten Höhenflug an.

Die vier besten Orchester der Welt treten in dieser Woche in Salzburg auf - wenn es nach der internationalen Kritikerumfrage des britischen "Gramophone"-Magazins geht. Da lautete die Reihenfolge: Sieg für das Concertgebouworchester Amsterdam. Auf den Plätzen: die Berliner Philharmoniker, die Wiener Philharmoniker und das London Symphony Orchestra.

Das beste Orchester der Welt spielt unter Mariss Jansons Schostakowitschs Zehnte Symphonie - der Höhepunkt des kleinen, heimlichen Schostakowitsch-Schwerpunktes im Festspiel-Musikprogramm. Dafür, dass das ziemlich gut wird, spricht, dass Jansons eine erfolgreiche Gesamteinspielung vorgelegt hat. Und noch mehr: Was Schostakowitschs Musik betrifft, kann Mariss Jansons als junger Zeitzeuge gelten. Er ging in Leningrad bei Jewgenij Mrawinsky in die Lehre, der viele Uraufführungen der Schostakowitsch-Symphonien geleitet hat. Auch bei seinem Vater Arvid Jansons, ein bedeutender Dirigent der Leningrader Philharmoniker, lernte Mariss Jansons viel über die Hintergründe dieser Symphonien.

Das zweitbeste Orchester der Welt wird übrigens mit Sir Simon Rattle Haydns "Jahreszeiten" spielen, das drittbeste Strawinskys "Sacre" unter Gustavo Dudamel, das viertbeste Schostakowitschs Achte mit Gergiev.

Zurück zum "Jedermann": Was passiert, wenn es regnet, davon hat an dieser Stelle zuletzt der Technische Direktor der Salzburger Festspiele berichtet. Wie das konkret aussieht, sehen Sie auf den Fotos der vorletzten Jedermann-Vorstellung. Ein Teil der Jedermann-Bühne auf dem Weg vom Domplatz ins Große Festspielhaus.

Jetzt scheint zwar wieder die Sonne, aber bis zum nächsten Regenguss auf die Folter spannen möchte ich Sie auch wieder nicht.