Russische Einflüsse prägen die Landessprache der Ukraine

Ukrainisch

Wissen aktuell, Erstaustrahlung 14. März 2008

Aus der altostslawischen Spracheinheit löste sich ab dem 13.Jahrhundert das Alt-Ukrainisch. Dominierende Kraft war bis zum 16. Jahrhundert das Großfürstentum Litauen, die ukrainischen Adeligen wurden polonisiert und katholisch. Ukrainisch blieb aber Volkssprache und beeinflusste gemeinsam mit dem Polnischen dann auch die sich im Spätmittelalter entwickelnde Schrift- und Kanzleisprache.

1667 wurde die Ukraine geteilt. Der Ostteil wurde fortan auch sprachlich vom Russischen beeinflusst - bald wurden die Ostukrainer Kleinrussen und die Westukrainer Ruthenen genannt. Als Nationaldichter gilt bis heute der Galizier und somit Altösterreicher Ivan Franko.

Sprachliche Verwandtschaft

Durch die Einbettung in Zarenreich und Sowjetunion sprachen noch 1989 in der Ukraine 80 Prozent der Bevölkerung beide Sprachen - Russisch und Ukrainisch. Wissenschafter vergleichen die Situation vorsichtig mit jener von Deutsch und Niederländisch. Seit 1991 ist die Ukraine unabhängig und spätestens seitdem kann man zwischen Stammsprechern im Land, nämlich 37,5 Millionen, und jenen in der Diaspora unterscheiden: 1,7 Millionen in der restlichen Ex-Sowjetunion und 2 Millionen im Rest der Welt.

Hör-Tipp
Radio Day of European Cultures, Sonntag, 18. Oktober 2009
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Buch-Tipps
"Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens - Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens", Klagenfurt/Celovec

"Wieser Enzyklopädie - Sprachen des europäischen Westens, Bde. I, II", Klagenfurt/Celovec

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