Erst späte Anerkennung als Amtssprache

Slowakisch

Wissen aktuell, Erstaustrahlung 5. Dezember 2008

Das Slowakische musste sich - wie so viele andere slawische Sprachen - lange um den Status einer Amtssprache bemühen. Vom 10. bis zum 19. Jahrhundert wurden im Königreich Ungarn - zu dem das Gebiet der heutigen Slowakei damals gehörte - als offizielle Sprachen vor allem Latein und etwas Deutsch und Ungarisch verwendet. Ungünstige wirtschaftliche und politische Verhältnisse im 17., 18. und 19. Jahrhundert bewegten viele slowakische Bauern, Arbeiter, Gewerbetreibende, aber auch Intellektuelle zur Emigration. So entstanden bis heute bestehende slowakische Sprachinseln in Rumänien, Serbien, Kroatien und Bulgarien. Zudem emigrierten mehr als 600 000 Slowaken in die USA.

Gemeinsamkeiten mit dem Tschechischen

Die slowakische Standardsprache begann sich nach dem Ende der österreichisch-ungarischen Vorherrschaft im 20. Jahrhundert zu entwickeln. Die Grundlage dafür bildeten Kodifikationen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Ob der langen gemeinsamen Geschichte sind das Slowakische und das Tschechische auch heute noch gegenseitig verständlich. Russizismen und Germanismen verschwinden langsam aus dem slowakischen Wortschatz, englische Begriffe nehmen hingegen stark zu.

Hör-Tipp
Radio Day of European Cultures, Sonntag, 18. Oktober 2009
Mehr dazu in oe1.ORF.at

Buch-Tipps
"Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens - Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens", Klagenfurt/Celovec

"Wieser Enzyklopädie - Sprachen des europäischen Westens, Bde. I, II", Klagenfurt/Celovec

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