Zwei Varianten des Norwegischen als Amtssprachen

Norwegisch

Wissen aktuell, Erstaustrahlung 7. November 2008

Norwegisch wird von rund 4,7 Millionen Einwohnern Norwegens gesprochen, verstanden wird es zumeist aber auch in Schweden, Dänemark und Teilen Finnlands. Die komplizierte Geografie des Landes hat auch zu sprachlicher Vielfalt geführt. Zahlreiche Dialekte haben sich entwickelt und selbst heute noch werden zwei Varianten des Norwegischen als offizielle Landessprachen geführt.

Verschiedene Sprachentwicklungen

Eine davon ist Bokma°l, also die Buchsprache, die auf das sprachliche Erbe der dänisch-norwegischen Personalunion vom 14. bis Anfang des 19. Jahrhunderts zurück geht. Es ist heute die weiter verbreitete Sprachvariante in Norwegen. Die zweite Variante ist Nynorsk, also Neunorwegisch, das an die ursprünglichen west- und südnorwegischen Dialekte anknüpft und nur einen Anteil von höchstens 15 Prozent hat. Allerdings werden beide Varianten offiziell verwendet. Das wurde bereits 1885 in einem Parlamentsbeschluss festgelegt, wie überhaupt Sprachpolitik eine durchaus bedeutende Rolle in Norwegen spielt. So ist es etwa Kindern erlaubt, auch in der Schule ihren Dialekt zu benutzen.

Hör-Tipp
Radio Day of European Cultures, Sonntag, 18. Oktober 2009
Mehr dazu in oe1.ORF.at

Buch-Tipps
"Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens - Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens", Klagenfurt/Celovec

"Wieser Enzyklopädie - Sprachen des europäischen Westens, Bde. I, II", Klagenfurt/Celovec

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