Regionale Abgrenzung verhindert sprachliche Veränderung

Isländisch

Wissen aktuell, Erstaustrahlung 26. September 2008

Rund 300.000 Menschen sprechen heute Isländisch, größere isländische Gemeinden außerhalb des Landes selbst gibt es nicht. Isländisch gehört zu den nordischen Sprachen, auf Island selbst gibt es keine weiteren einheimischen Sprachen. Isländisch war daher wenig Einflüssen von außen ausgesetzt und hat sich über Jahrhunderte im Kern auch nur wenig verändert.

Nähe zu skandinavischen Sprachen

Island wurde erst ab dem 9. Jahrhundert in nennenswertem Ausmaß besiedelt, die Sprache gilt heute noch als sehr nahe der damals in weiten Teilen Skandinaviens gesprochenen altnordischen Sprache. Die ältesten schriftlichen Zeugnisse stammen aus dem 12. Jahrhundert.

Isländisch gilt als eine sehr schwer zu erlernende Sprache, es gibt eine große Vielfalt an Beugungen in allen Wortarten, das Alphabet kennt dreizehn Vokale und vokalartige Laute. Island war bis ins 20. Jahrhundert unter dänischer Herrschaft, die Sprache war ein wesentliches Element der Unabhängigkeitsbestrebungen. Das Sprachbewusstsein der Isländer gilt auch heute noch als sehr ausgeprägt und alle offiziellen Stellen bis hin zu einzelnen Gesetzen legen großen Wert auf die Pflege des Isländischen.

Hör-Tipp
Radio Day of European Cultures, Sonntag, 18. Oktober 2009
Mehr dazu in oe1.ORF.at

Buch-Tipps
"Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens - Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens", Klagenfurt/Celovec

"Wieser Enzyklopädie - Sprachen des europäischen Westens, Bde. I, II", Klagenfurt/Celovec

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