Luxemburger Nationalsprache als Identitätssymbol

Letzebuergesch

Wissen aktuell, Erstaustrahlung 19. September 2008

Letzebuergesch gehört zu den westgermanischen Sprachen. Weltweit sprechen es etwa 300.000 Menschen, davon leben die meisten im Großherzogtum Luxemburg, aber auch in Deutschland, Frankreich und Belgien, sowie in den USA und mit einer eigenen Sprachvariante als Siebenbürger Sachsen in Rumänien.

Verwendung nur als Alltagssprache

Bedingt durch seine Lage an der germanisch-romanischen Sprachgrenze und jahrhundertelang wechselnde Fremdherrschaft ist Luxemburg bis heute ein mehrsprachiges Land. In den Schulen spricht man größtenteils Deutsch, bei Gericht Französisch und im alltäglichen Gebrauch Letzebuergesch. Eine schriftliche Tradition entwickelte sich erst Anfang des 19. Jahrhunderts mit dem Erscheinen erster Zeitungen, seit dem 20. Jahrhundert entsteht auch literarische Prosa.

Während der Besatzung des Landes durch Nazi-Deutschland wurde das Letzebuergesche für die Luxemburger zu einem wichtigen Symbol ihrer nationalen Identität, dennoch gibt es erst seit den 70er Jahren eine allgemein gültige Rechtschreibung und 1984 schließlich wurde Letzebuergesch zur Nationalsprache Luxemburgs erklärt. Seither entwickelt es sich unter dem Einfluss der neuen Medien (von einer überwiegend mündlichen) immer mehr auch zur Schriftsprache in Literatur und Gebrauchstexten.

Hör-Tipp
Radio Day of European Cultures, Sonntag, 18. Oktober 2009
Mehr dazu in oe1.ORF.at

Buch-Tipps
"Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens - Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens", Klagenfurt/Celovec

"Wieser Enzyklopädie - Sprachen des europäischen Westens, Bde. I, II", Klagenfurt/Celovec

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